"Nichts davon."
"Was ist dann also? Du siehst aus, als hätte dich eine alte Frau mit ihrem Krückstock verdroschen."
"Nicht ganz, aber so ähnlich."
"Gut. Wer ist es?"
"Hä?"
"Es steckt doch mal wieder ein Mann dahinter. Wer ist es? Etwa einer aus der Radiologie. Die sind alle schwul, da beißt du dir die Zähne aus."
"Es ist niemand. Niemand bestimmtes jedenfalls."
"Also geht es um Männer im Allgemeinen."
"So in etwa."
Ich hatte keine Bettwäsche mehr zum Falten und auch keine Lust nochmal von vorn anzufangen, also setzte ich mich neben sie aufs Bett.
"Süße, ich erklär dir jetzt mal was. Ein Mann vertraut erst seinen Augen, dann seinem Penis und zum Schluss erst seinem Herzen."
"Was heißt das?"
"Wenn du einen Mann willst, also einen für länger, dann muss sich sein Penis in dich verlieben."
Ich schluckte und hoffte, mich verhört zu haben.
"Sein Penis soll sich in mich verlieben? Wie soll das denn gehen. Soll ich mit seinem Penis ins Kino gehen?"
"Na ja, der Penis ist ja nunmal meist am Mann dran, quasi ein Penis an dem ein Mann hängt. Und da Männer nunmal nicht mit dem Gehirn denken, muss der Penis halt die Arbeit machen. Bring ihn dazu, sich in dich zu verlieben und sie fressen dir aus der Hand."
"Wer? Der Penis?"
"Der Mann!"
Ich konnte mir das Lachen einfach nicht verkneifen. Inka stand auf und stellte sich vor mich.
"Glaub mir Süße, ich weiß, wovon ich rede. Der Penis meines Mannes hat mich vor seinem Herzen geliebt. Allerdings liebt mich jetzt nur noch sein Herz."
Sie rollte mit den Augen und wollte gehen, als sie sich nochmal umdrehte und sich wieder setzte.
"Hast du schon gehört? Dr. Schnuckel soll sich von hier eine angelacht haben."
"Chris? Wie?"
"Ich hab gehört, er soll es jetzt wohl mal ernst meinen und ist mit einer von der Kinderstation zusammen. Die beiden müssen wohl schwer verliebt sein. Er holt sie wohl immer von der Arbeit ab und dann turteln sie immer auf der Straße rum. Kannste dir das vorstellen? Der notgeile Dr. Schnuckel und so ne Kinderkuh. Man, was da wohl rauskommt, wenn die sich vermehren. Schnuckelkühe..."
Sie boxte mir als unterstützende Geste in die Seite. Ich hatte die letzten Worte gar nicht mehr wahrgenommen. Ich spürte einen heftigen Schlag ins Gesicht.
"Chris hat eine Freundin?"
Ja, das hatte ich laut gesagt und so wie die Worte meinen Mund verlassen hatten, tat es mir Leid.
"Wie? Du findest das doch nicht etwa traurig? Süße?"
"Ich, nein... ist doch toll für ...
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