"Maya, hey alles ok?"
"Ja, bestens."
"Ich bin etwas spät dran, tut mir Leid, der Verkehr. Schön, dass du gekommen bist. Weißt du, mir gings gestern nicht so gut und ich musste dich unbedingt nochmal treffen, um mir das von der Seele zu reden."
"Chris du...."
"Nein warte, ich muss das sagen. Ich finde du hast Recht."
Was? Nein hab ich nicht, ich war dumm und nehm alles zurück.
"Was du gestern gesagt hast, hat mir die Augen geöffnet. Ich denke, es wird Zeit, dass ich mich mehr auf meine Arbeit konzentriere und nicht darauf, wen ich abschleppen könnte. Das mich jemand zurückweist kommt nicht oft vor und ich hab deshalb wirklich großen Respekt vor dir. Du hast deine Ziele klar vor Augen und lässt dich nicht durch irgendwelche Verlockungen davon abbringen. Damit sollte ich auch endlich anfangen. Danke dafür. Das wollte ich dir sagen."
Ich war sprachlos. Ich stand nur da und starrte ihn an, während seine Worte in meinem Kopf noch nachhallten.
"Tja ich muss auch gleich wieder weiter, also schön, dass ich dir das sagen konnte. Bis irgendwann."
Er stieg in sein Auto und fuhr vom Parkplatz.
Nur ganz langsam begriff ich, was da gerade passiert war. Nicht nur, dass ich auf tollen Sex verzichten musste, ich hatte ihm den Triumph gegeben, das letzte Wort zu haben. Nach gestern war ich die Gewinnerin mit meinem filmreifen Abgang, aber da das Fleich meist über den Geist siegt, gewann er am Ende. Und ich ging leer aus.
Da stand ich nun, wieder allein. In meinem besten Outfit mit meinen kleinsten Ohrringen, die beim Sex nicht gestört hätten und trotzdem ihre Wirkung nie verfehlten. Normalerweise. Aber irgendwie war nichts mehr normal.
Jetzt reichte es mir entgültig. Ich beschloss, in nächster Zeit niemanden zu sehen oder anzurufen. Ich würde nur zur Arbeit gehen und dann nach Hause. Und einkaufen und zum Friseur. Aber mehr nicht. In meinem ...
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