... Lena sprang auf, daß der armen Merit die Bürste aus der Hand flog und begann wie eine Tigerin im Käfig im Zimmer auf und ab zu gehen. „Ich will niemandem gehören!“ Rief sie zornig. „Und ich will ihm keinen Dank schulden, nicht ihm!! – Und doch tu` ich es. Ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll, oh Merit! Ich will nach hause! Ich will heim!“ Nach diesem Ausbruch sank Lena weinend auf den Diwan nieder und Merit eilte zu ihr und nahm sie tröstend in die Arme. Während ein weises Lächeln über ihr Gesicht geisterte sprach sie sanft auf das weinende Mädchen ein: „Kind, du kannst dein Schicksal nicht ändern. Ich verstehe, daß es für dich als Europäerin eine ganz außergewöhnliche Situation ist, aber du mußt versuchen dich anzupassen, sonst wirst du deine Lage nur verschlimmern.“ Merit überlegte eine Weile und stellte dann ihre Fragen, auf die sie die Antworten schon im Voraus ahnte. „Hast du Retenu nach dem Tanz noch einmal gesehen?“ Lena schniefte an Merits Schulter und nickte stumm. „Hat er sich mit dir verständigt?“ Wieder ein Nicken. „Hat er versucht dich zu etwas zu zwingen? War er grob zu dir? War er unfreundlich oder hat er dich als Sklavin behandelt?“ Lena schüttelte mehrmals den Kopf. „Also hat er dich weder beleidigt noch mißhandelt. Kind sei froh, daß du ihn als Herrn hast. Kein anderer hätte sich für eine Sklavin so eingesetzt wie er und kein anderer würde so viel Verständnis aufbringen. Du mußt dir darüber im Klaren sein, daß wir hier nicht im einundzwanzigsten Jahrhundert leben. Mancherorts ist hier die Zeit stehengeblieben. Merke dir, daß Frauen hier meist Menschen zweiter Klasse sind und finde dich damit ab, daß du sogar noch Glück im Unglück hattest.“ Lena hatte sich aufgesetzt und wischte trotzig die Tränen von ihren Wangen. „Ja, Merit, du hast recht. Kommt Zeit kommt Rat. Ich werde das Beste aus meiner Situation machen und wenn Retenu wirklich etwas für mich übrig hat ....“ den Rest des Satzes vollendete Lena nur in ihrem Denken – „werde ich es schon irgendwie schaffen ihn zu überlisten und ihm zu entkommen.“ – . Mit einem unschuldigen Lächeln schaute sie zu Merit hin, denn ihr war klar, daß die Dienerin sie zwar gut leiden mochte, einen Fluchtplan aber niemals unterstützen würde. Dazu war sie viel zu sehr loyale Dienerin des Hauses Assiz. Tage und Wochen gingen vorüber und Lena begann sich an den Alltag im Hause Assiz zu gewöhnen. Sie half beim Servieren  ...
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