... den Hals geworfen hatte; oder waren es ganz andere Gefühle als Furcht gewesen, die sie zu diesem Fauxpas verleitet hatten?

Die Gefangennahme



Retenu war schon fast außer Sichtweite und entschlossen schüttelte sie diese unmöglichen Gedanken ab. In ihrer momentanen seelischen Verfassung hätte Lena beinahe übersehen, daß sich so eine gute Gelegenheit zur Flucht vielleicht nie wieder ergeben könnte. Schnell bestieg sie die nervös tänzelnde Stute und versuchte sich vom Sattel aus zu orientieren. Retenu war nur noch als schwarzer Punkt in weiter Entfernung zu sehen. Lena ging davon aus, daß er zurück zur Villa ritt und lenkte ihre Stute in die Richtung, in der sie die Ausläufer der Stadt vermutete, um in einem Bogen die Innenstadt zu erreichen. Vielleicht würde sie von Verfolgern solange verschont bleiben, bis sie die deutsche oder amerikanische Botschaft erreicht hatte. Sie ließ die Stute in eine schnelle Gangart verfallen und duckte sich auf deren Rücken, um den immer noch vereinzelt fliegenden Sandkörnern zu entgehen. Das Pferd flog nur so dahin und Lena meinte schon in der Ferne die ersten vereinzelten Gebäude von Assuan zu erkennen, als plötzlich und unvermittelt die Stute strauchelte und Lena brutal aus dem Sattel geschleudert wurde. Als sie unter Schmerzen versuchte sich aufzurappeln, entdeckte sie den Grund für ihren Sturz: über den sandigen Boden war von einem Felsen zu einer verkrüppelten Tamariske ein starkes Seil gespannt. Noch ehe sich Lena jedoch einen Reim auf diese Tatsache machen, oder sich aufrichten konnte, wurde ihr von hinten ein grober, staubiger Sack über den Körper gezerrt. Sie wurde unsanft hochgehoben und auf den Sattel eines Pferdes geworfen. Dann wurde sie, wie ein Gepäckstück, auf dem Rücken des Tieres festgezurrt und es begann ein wilder Ritt. Ihr Zeitgefühl ging ihr bald verloren, da sie ständig gegen den Drang sich übergeben zu müssen ankämpfen musste und ihr vom vorangegangenen Sturz alle Knochen weh taten. Irgendwann wurde ihr Tier langsamer, es hielt an und ihre Verschnürung wurde gelöst. Sie spürte mehrere Hände und hörte die Stimmen von zwei Männern, als sie vom Pferd gehoben wurde. Einer der Männer warf sie sich über die Schultern und nach ein paar Schritten spürte Lena die Wärme der Sonne nicht mehr. Es hörte sich an, als ob sie eine Art von Höhle betreten hätten, denn die Schritte der Männer hallten von den Wänden zurück. Lena spürte deutlich, daß sie viele Stufen hinuntergetragen wurde, dann  ...
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