... das Vortanzen nicht umsonst beigebracht hatte, aber daß sie so früh schon ihre noch nicht perfekte Kunst zum Besten geben sollte erschreckte sie doch ein wenig. Andererseits war Lena froh, daß überhaupt etwas geschah. Sie war langsam schon etwas nervös geworden, denn sie war sich immer noch nicht darüber im Klaren, zu welchem Zweck sie eigentlich der Schaich gekauft hatte. Vielleicht erfuhr sie heute abend mehr darüber. Merit huschte, schon wieder in Hektik verfallend, im Zimmer hin und her. Sie suchte Kleider und Schmuckstücke zusammen, die sich ihrer Ansicht nach für Lenas heutigen Auftritt eigneten. „Wenn du gut bist, wird dein Glanz auch auf mich abfärben; also gib dir bitte Mühe!“ Rief sie Lena während ihrer fleißigen Suche zu. Als sie alles Nötige gefunden hatte, drückte sie Lena auf den Diwan und begann sie für ihren Auftritt herzurichten. Sie waren gerade mit dem Anziehen und Schmücken fertig geworden, als auch schon ein Diener erschien um Lena zum Schaich zu befehlen. Sie konnte gerade noch einen kurzen Blick in einen großen Spiegel werfen und trat überrascht einen Schritt zurück. Die Gestalt, die sie aus dem Spiegel anblickte, hätte aus „tausend und einer Nacht“ stammen können. Das Kleid war ein weißes Gespinst, mit winzigen Perlen bestickt. Es wurde nur von feinen Trägern gehalten und war von der Hüfte an geschlitzt, um das Tanzen nicht zu behindern. In Lenas Haar hatte Merit weiße Rosen eingeflochten dazwischen hingen immer wieder lose goldene Strähnen bis über ihre Schultern hinab. Lena hatte keine Zeit mehr sich näher zu betrachten, denn der Diener scheuchte sie mit wilden Gebärden vor sich her, als ob es sich bei ihr um irgendein Geflügeltier handelte. Er führte sie eilig durch die prächtigen Flure bis sie einen großen Saal mit gewölbter, mit Gold- und Silberornamenten verzierter Decke erreichten, den Lena bei ihren bisherigen Streifzügen durchs Haus noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Im gedämpften Licht eines glitzernden Kronleuchters konnte Lena den Schaich und seine Gäste auf Sitzkissen und Diwans bequem hingestreckt sehen, während sie Obst aus Schalen aßen, Tee tranken und antik aussehende Wasserpfeifen rauchten. Sobald Lena das Zimmer betreten hatte, begann die Musik zu spielen und die Blicke der Anwesenden richteten sich auf sie. Wahrscheinlich hatte man sie als neue exotische Attraktion angekündigt. Lenas Blick suchte nervös nach den Musikern, aber diese waren hinter bunt bemalten Wandschirmen  ...
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