... auftrug, stellte diese ihr endlich die Frage, die ihr schon auf der Zunge brannte: „Merit, sag mir, wer war der schöne junge Mann, der mir gestern nach dem Tanz zur Hilfe kam?“ Merit verdrehte die Augen und antwortete, als müßte diese Tatsache doch wohl jedem bekannt sein: „Aber das war doch Retenu, der Sohn des Schaichs!“ Lena schwieg einen Augenblick, bis sie diese Mitteilung verarbeitet hatte. „Aber, dann ist das ja der, von dem du gedacht hast, daß mich der Schaich ihm zum Geschenk machen wollte?“ „Genau dieser.“ antwortete Merit mit einem schelmischen Lächeln. „Außerdem sieht es ganz so aus, als ob er sein Geschenk angenommen hätte, sonst wäre Schaich Abdul wohl gestern nacht nicht so enttäuscht abgezogen.“ Verwirrt fragte Lena: „Wer ist Schaich Abdul?“ „Schaich Abdul ist derjenige, dessen Diener dir diese schönen Farben im Gesicht verpaßt hat.“ Erklärte Merit. „Ich habe mich mit den anderen Bediensteten unterhalten und herausgefunden, daß Abdul versucht hat, dich dem Schaich Ibrahim Assiz abzukaufen. Er hat auch erklärt, daß er dich schon auf der Auktion hatte haben wollen, Schaich Assiz ihm aber zuvorgekommen sei. Ibrahim Assiz hat dann dem Schaich Abdul erklärt, daß er nicht verkaufen könne, was ihm nicht gehört und als sich Abdul an Retenu wandte, wies dieser sein Angebot schroff zurück, obwohl es sehr großzügig war.“ Lena schwieg lange und ließ sich die eben erfahrenen Neuigkeiten durch den Kopf gehen. Sie war jetzt also das „Eigentum“ des schönen Fremden. Retenu, ein alter ägyptischer Name. Was würde er von ihr erwarten? Würde er sie als Dienerin betrachten? hatte er einen Harem? Würde er sich einfach nehmen, was sie ihm freiwillig nicht geben würde? Sie wandte sich mit weiteren Fragen an Merit und während diese ihre Blessuren behandelte, erfuhr Lena mehr und mehr über ihren neuen „Herrn“. Er hatte Englisch , Deutsch und ein wenig Französisch gelernt. Hatte zwei Jahre auf einem englischen Internat verbracht, war aber, da er es fern der Heimat nicht aushielt vorzeitig nach Ägypten zurückgekehrt und war dann hier von Hauslehrern weiter unterrichtet worden. Er war bis zu seinem fünfzehnten Lebensjahr ein ganz normaler Junge gewesen. Dann hatte er durch einen Schock sein Sprachvermögen verloren. Er war dabei gewesen, als ein Lastwagen seine Mutter mitriß und tötete. Der Diener, der damals die Frau des Schaichs zum Einkaufen begleitet hatte, hatte hinterher erzählt, daß er  ...
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