... Dann blickte sie zum dritten Mal in die Augen ihres geheimnisvollen Retters. Obwohl sein Gesicht direkt vor ihrem war fühlte Lena keine Furcht und nun konnte sie auch erkennen, daß diese Augen tiefschwarz waren. „Wer sind Sie?“ , flüsterte Lena ihm zu, doch der schöne Fremde blieb still. Er sah sie nur weiter unverwandt an. Das anhaltende Schweigen wurde Lena unheimlich und sie sagte leise: „Bitte, so reden Sie doch mit mir!“ Das Gesicht des Mannes entfernte sich etwas von ihr, als er auf dem Rande ihres Schlafdiwans Platz nahm. Lena wurde bewußt, daß sie Deutsch gesprochen hatte und der Fremde diese Sprache sehr wahrscheinlich gar nicht verstehen konnte. Aber noch während sie sich überlegte, wie sie ihm ihre Fragen auf Arabisch stellen könnte, deutete er mit dem Finger auf seinen Mund und machte mit der anderen Hand eine verneinende Geste. Lena sah ihn fragend an und er wiederholte die Geste bis ihr klar wurde, was er damit zu sagen versuchte. Er war stumm! Lena legte voller Mitleid ihre Hand auf die seine, doch er zog sie abrupt zurück. Wahrscheinlich wollte er kein Mitgefühl haben. Seltsamerweise schien er aber ihre Fragen auf Deutsch verstanden zu haben also versuchte sie es nochmals. „Sie verstehen die deutsche Sprache?“ Er nickte. „Sie können hören, aber nicht sprechen?“ Wieder ein Nicken. Plötzlich legte er lauschend den Kopf schräg und stand dann hastig auf. Noch ehe Lena fragen konnte, was denn los sei, war er in der Dunkelheit verschwunden, so geheimnisvoll wie er aufgetaucht war. Noch lange fand Lena keinen Schlaf, da ihre Gedanken um den nächtlichen Besucher kreisten. Gleich morgen früh wollte sie Merit nach ihm fragen. Mit diesem Gedanken schlief sie endlich wieder ein, doch es war ein unruhiger Schlaf und in ihren bösen Träumen sah sie haßerfüllte Augen, die sie überallhin verfolgten. Am nächsten Morgen hatte sich Lenas Wange bläulich verfärbt und ihre Lippe war ziemlich angeschwollen. Als Merit die Bescherung sah, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und ließ eine Schimpftirade auf Arabisch los. Dann eilte sie aus dem Raum und kam wenig später mit einer geheimnisvoll aussehenden goldenen Schale wieder. Der Geruch, der dem Gefäß entströmte war alles andere als vertrauenerweckend, aber Merit erklärte Lena, daß der Inhalt die Schmerzen lindern und die Schwellung abklingen lassen würde. Also begab sie sich gottergeben in die sanften Hände der Dienerin. Während Merit die Salbe auf Lenas Haut  ...
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