... seiner Aufregung hatte Sunu laut gesprochen und blitzschnell legte sich die große Hand des Nubiers auf seinen Mund. Sich umblickend legte er den Finger der anderen auf seinen Mund: „Pssssst! Oder willst du, dass Thut von irgendeinem der tausend Lauscher im Palast erfährt, was wir tun und uns womöglich zuvorkommt?“ Sunu nickte und der große Neger nahm seine Hand fort. Der Befehlshaber sah das Grinsen Huis im Dunklen aufblitzen: „Laß uns gehen.“ Er wandte sich vom Palast ab und verschwand im Garten. Sunu beeilte sich, ihm zu folgen. Bald wich die große Gestalt vor ihm von den beleuchteten Wegen ab und folgte verschlungenen Pfaden in Richtung des östlichen Endes des Parks. Sie begegneten wenigen Menschen; die meisten vergnügten sich auf Festen innerhalb des Palastes in Vorfreude auf das morgige Spektakel. Eine leichte Brise trug den Klang von Lauten und Rasseln zu ihnen und ein Käuzchen schien im Takt dazu zu rufen. Je näher sie ihrem Ziel rückten, desto stiller wurde es. Auf den letzten vierzig– fünfzig Fuß begegnete ihnen niemand mehr. Das Käuzchen rief in weiterer Entfernung und die dunklen Bäume raschelten leise in einer leichten Brise. Die Reste der alten Mauer tauchten vor ihnen im schwachen Mondlicht auf. Außer dem Turm und ein paar Bruchstücken der Wand war nichts mehr vorhanden. Man hatte das Meiste abgetragen und für die neue, erweiterte Mauer verwendet. Vorsichtig umrundeten die beiden Männer das Bauwerk, immer wieder Sträuchern und Mauerstücken ausweichend. Nichts war zu hören außer den üblichen nächtlichen Geräuschen. Sunu versuchte in der Dunkelheit, die in diesem Abschnitt des Parks nur von der silbernen Scheibe Chons und den Sternen erhellt wurde irgendeinen Zugang zum Turm zu entdecken. Sich nach Hui umblickend sah er mal wieder dessen weiße Zähne im Finstern aufblitzen. Leise lachend zog er einen länglichen Gegenstand aus seinem breiten Gürtel und wenig später flammte eine Fackel auf. Kopfschüttelnd kam der Hüne auf Sunu zu und fragte immer noch grinsend: „Na, großer Befehlshaber, nicht an Licht gedacht?“ Sunu knuffte ihn in die Seite und murrte: „Nun komm schon, laß uns den Eingang suchen.“ Huis Fackel ließ sie wenig später einen Zugang zum Gemäuer entdecken. Sie mussten sich bücken, um durch das niedere Loch zu schlüpfen. Ein paar unregelmäßige Stufen führten nach unten zu einer massiven Holztür. Suchend ließen die beiden Männer das flackernde Licht der Fackel über die dicken ...
◄ zurück blättern Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
460 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt