... „Ich muß Gaza loswerden bevor er wieder zuschlägt. Ich werde ihn des Landes verweisen und durch jemand anderen ersetzen. Ich weiß, dass er noch etliche Brüder hat, die sich um den Posten reißen werden. Ich bin Pharao von Kemet – noch – . Ich muß meine Entscheidungen nicht begründen. Mein Wille ist Gesetz.“ Hochaufgerichtet blieb sie kurz stehen und ließ ihren Blick herrisch blitzend über ihre Untergebenen wandern. Niemand widersprach ihr. Ihre Wanderung wieder aufnehmend fragte sie in Hui und Sunus Richtung: „Ihr sagt, dass die Wachsoldaten ihre Nachtpatrouillen nicht einhalten? Aber reicht denn die kurze Zeitspanne von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang für einen solchen Arbeitsaufwand aus, wie er betrieben wurde für den Anschlag in meinem Tempel?“ Sunu ergriff wieder das Wort: „Hoheit, wir haben die Soldaten hart rangenommen und herausgefunden, dass sie am besagten Abend noch wesentlich früher in die Kasernen zurückgekehrt sind. Man hatte ihnen nämlich Tänzerinnen mit Wein geschickt, die sie von ihrem Posten weglocken sollten. Auf ihre Fragen nach den Grund für die Geschenke wurden sie mit einem anonymen Wohltäter abgespeißt. Der Dienst in der Nekropole ist hart, unheimlich und eintönig; kein Wunder, dass die Wachen für jede Ablenkung empfänglich sind. Die Leute haben Angst vor Geistern und Dämonen in der Dunkelheit; deswegen drücken sie sich wenn möglich um die Nachtpatrouillen.“ Sunu versuchte die Wachen wenigstens ein wenig in Schutz zu nehmen und fügte hinzu: „Ich würde ein paar Söldner aus Keftiu und Kusch unter die Wachleute mischen; die haben einen anderen Glauben und fürchten die Dunkelheit nicht.“ Sunu unterbrach sich und fuhr dann zögernd fort: „Ich habe die Soldaten, welche an besagtem Abend Dienst hatten, einkerkern lassen. Entscheide du, Herrin Hatschepsut, was mit ihnen geschehen soll.“ Ruhig wandte er ihr den Blick zu. Sie hielt nicht in ihrem Auf- und Abgehen inne, schaute dem Leutnant nur kurz in die Augen. Sunu senkte den Blick. Er hatte erkannt, dass das Schicksal der Wachsoldaten besiegelt war.

Die Verbannung



In den nächsten Tagen schwirrte der Palast vor Gerüchten wie ein Bienenstock. Die Königin hielt sich, vor sich hinbrütend, die meiste Zeit in ihren Gemächern auf. Selbst Sunu bekam sie selten zu Gesicht. Dafür wurde Thut mit und ohne Gefolge sehr oft in Richtung von Gazas Räumen eilend erblickt. Anscheinend hielten die beiden Männer Kriegsrat ab, ob man den Befehl der Herrin beider Länder  ...
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