... handelte? Trotzdem Tuja beim Adel aufgewachsen war und ihr Hofintrigen nicht fremd waren, hatte sie selbst es immer mit der Ehrlichkeit gehalten. Lug– und Trug lagen ihr nicht. Entschlossen legte sie ihr Ohr an den Spalt zwischen Tür und Mauer. „Wenn ich das Land schon verlassen muß, werde ich das gewiß nicht mit leeren Händen tun.“ Hörte sie die gepreßte Stimme ihres Bruders. Thutmosis II antwortete abbittend: „Ich konnte deine Verbannung nicht verhindern. Hätte sie dir etwas nachweisen können, wäre es dir wesentlich schlimmer ergangen – immerhin hast du drei Anschläge.....“ „Pssst, nicht so laut; oder willst du, dass man uns doch noch auf die Schliche kommt?“ Wieder die Stimme Gazas. „Jedenfalls muß ich dich anscheinend aufklären.“ Zischte er. „Lediglich zwei Anschläge auf die Königin gehen auf mein Konto. Die auf den Diener und den Leutnant zählen nicht wirklich und der im Audienzsaal.....“ seine Stimme hatte sich höhnisch gesenkt, „auf wessen Rechnung dieser stümperhafte Versuch geht, wissen wir beide gut genug. Nur weil du deine Ungeduld den Thron zu besteigen nicht bezähmen konntest.“ Tuja hielt die Luft an vor Entsetzen, also stimmten die Gerüchte; schlimmer noch, der eigene Halbbruder Hatschepsuts war in die Mordanschläge verwickelt und ihr Bruder, Gaza, versuchte den künftigen Pharao von Ägypten zu erpressen! Die leise drängende Stimme des Wesirs drang wieder an ihr Ohr: „Horus im Nest wirst du nicht mehr lange sein, bald bist du Pharao und die Angst der Königin vor weiteren „Unannehmlichkeiten“ hat ihre Entscheidung dich zu heiraten deutlich beschleunigt. Ohne meine Hilfe würde sie dich womöglich noch Jahre lang hinhalten....also habe ich mir doch eine Belohnung verdient!“ Thut stieß eine Art Knurren aus, flüsterte dann jedoch: „Also gut, du sollst deinen Lohn erhalten. Zum Glück wirst du mir ja hinterher nicht mehr unter die Augen kommen. Sei froh, dass ich noch nicht alle Hebel in Bewegung setzten kann, sonst würdest du dieses Land in einem Sarkophag verlassen, nachdem du deinen eigentlichen Auftrag gründlich versaut hast.“ Die Dame Tuja war wie gelähmt von dem Schrecklichen, was sie mit angehört hatte. Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Sie musste unbedingt dafür sorgen dass die Königin erfuhr, wer ihre Gegner waren, und dass ihr künftiger Ehemann und Pharao mit dem Missetäter unter einer Decke steckte. Am besten würde sie eine Dienerin zu Sunu schicken und ...
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