... schon seit er auf der Welt war. Allerdings trennte sich nach der schulischen Grundausbildung der Weg der Mädchen und Buben und sie hatte ihn, obwohl sie Halbgeschwister waren, nie richtig kennengelernt. Für sie war er ein etwas zurückhaltender schlaksiger Junge gewesen, keiner näheren Betrachtung wert. Wie hätte sie auch damit rechnen sollen, dass sie von ihrem Vater zur göttlichen Gemahlin und Regentin erhoben werden würde, nachdem er ihren Bruder für unfähig erachtet hatte? Wie hätte sie erahnen können, dass sie nach ihres Vaters Tod einer Ehe mit ihrem an allem außer Festen und Frauen desinteressierten Bruder ins Auge würde fassen müssen? Nun gab es jedenfalls kein Zurück mehr und sie versuchte, ihm so freundlich wie möglich zu begegnen. An die Zeit nach der Eheschließung versuchte sie so wenig Gedanken wie möglich zu verschwenden. Sie wollte nicht daran denken, dass es auch sehr private Dinge gab, die sie als königliche Gemahlin ihrem Mann, dem Pharao, nicht verweigern durfte. Oft mied sie den fragenden Blick Senmuts, was diesen kränkte und ihn sich zurückziehen ließ, aber sie konnte und wollte momentan nicht über die Folgen ihrer Hochzeit nachgrübeln oder reden. Weitaus öfter als mit ihrem Bruder traf sie sich jedoch zu dieser Zeit mit ihren Vertrauten. Fast jeden Tag wurden Senmut, Sunu, Geb und Hui in einen kleinen privaten Audienzraum zitiert. Die Königin musste sich ihrer Loyalität sicher sein um, auch nach ihrer Eheschließung mit Thut, die wichtigsten Regierungsgeschäfte in der Hand behalten zu können. Ihre Getreuen und sie tüftelten Pläne aus, wie sie den künftigen Pharao vom Hof und der Politik fernhalten konnten. Man würde ihn drängen, ein paar harmlose Feldzüge zu leiten, ihn mit Festen und Frauen beschäftigen. Sicher wussten sie alle, dass das nur die Frist verlängern würde bis die Priester und Thutmosis II Hatschepsut in den Hintergrund drängten. Sie waren mit der friedlichen Politik der Herrin beider Länder nicht zufrieden und lechzten danach, gewisse Landstriche zurückzuerobern um mehr Gold und Steuern zu erhalten. Sunu hielt sich meist als stiller Beobachter im Hintergrund. Dabei fiel ihm der leidvolle Blick des Architekten und Schatzmeisters des öfteren auf. Was mochte es für ihn bedeuten, die Herrin beider Länder bald in den Händen des wankelmütigen Thutmosis zu wissen? War sie für ihn, trotz der Sunu aufgefallenen verborgenen Zärtlichkeit, immer die Göttin geblieben? Oder..... Sunu schüttelte  ...
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