... zielstrebig hinter dem Leutnant auf seinen Kriegswagen. Routiniert hielt sie sich mit einer Hand am Geländer des Gefährtes fest, während sie in der anderen einen wunderschönen vergoldeten Bogen hielt, dessen Pfeile sie in einem Köcher auf den Rücken geschnallt hatte. Etwas verdattert überlegte Sunu, ob er sich nun verneigen, oder gar vom Wagen springen und sich zu Boden werfen müsse, wie es normalerweise in so unmittelbarer Gegenwart eines Pharao vorgeschrieben war; noch ehe er jedoch zu Ende überlegen konnte spürte er einen kräftigen Knuff zwischen den Schulterblättern und eine leise Stimme zischte neben seinem Ohr: „Willst du hier Wurzeln schlagen, oder geht es endlich los?“ Im gleichen Moment griff ihm auch schon eine zarte aber kräftige Hand an der Hüfte vorbei in die Zügel und ließ diese auf den Rücken der Pferde klatschen. Zum sich wundern blieb dem Leutnant nun keine Zeit mehr, denn er hatte alle Hände voll zu tun, das erschrockene Gespann wieder in seine Gewalt zu bringen. Als er das erledigt hatte, wagte er einen strafenden Blick über die Schulter und blickte in ein unschuldig lächelndes ungeschminktes Frauenantlitz. Im Hintergrund verschwanden die verdatterten Gesichter der Leibwächter, welche unschlüssig von einem Fuß auf den anderen traten in einer Staubwolke. Sofort richtete Sunu seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespann und registrierte an dem Geräusch von donnernden Hufen, dass seine Männer ihm folgten. Sunu warf wieder einen kurzen verstohlenen Blick auf seine Herrscherin. Sie musste viel jünger sein, als er gedacht hatte. Ohne ihre Schminke und die steife höfische Etikette wirkte sie wie ein junges Mädchen. Vor den Toren der Stadt warteten 100 Soldaten unter der Führung von Hauptmann Nakht, die sich der Königin mit ihrer Medjaytruppe anschlossen. Nakhts Wagen schloß bald zu Sunus auf und fuhr neben ihm. Die Bewunderung für die junge Frau hinter ihm wuchs in Sunu, je länger sie suchend den Wüstensand durchpflügten und er kein Wort der Beschwerde hörte. Als die Sonne ihren Höchststand erreichte, machten sie Halt. Man hatte extra ein großes Zelt mitgeführt, zur Bequemlichkeit der Königin. Als Hatschepsut bemerkte, dass die Soldaten anfingen das riesige Gebilde aufzustellen, eilte sie zu ihnen und bat darum, dass man sich die Zeit und die Arbeit sparen solle. Sie wollte sich lieber ein schlichtes Sonnensegel mit den Soldaten teilen. In diesem Augenblick hatte sie sich auch die Herzen der übrigen Soldaten  ...
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