... angebaute kleinere Räumlichkeiten, welche als Nebeneinnahme an Soldaten und Reisende vermietet wurden. Wenn Jebu zu ruhigen Zeiten nur 1000 Einwohner hatte, so konnte die Zahl schnell auf das vielfache ansteigen, wenn Karawanen oder Schiffe Einkehr hielten. Bis zu den Kasernen war es von hier nicht mehr weit; aber die waren überfüllt und oft nicht sehr sauber, so dass Sunu sich entschieden hatte, zur Miete zu wohnen. Er teilte sich sein Quartier mit seinem Schreiber, Tunip, der seinen ganzen Schreibkram übernahm. Nach dem Marktplatz stieg Sunu noch ein paar Stufen hinab zu einem schattigen Gässchen. Seine Wohnung schmiegte sich an das Haus eines Schmuckhändlers und war äußerst komfortabel für einen Polizisten. Es gab einen Aufenthalts –und einen dahinterliegenden Schlafraum. Nach hinten hinaus gab es einen kleinen ummauerten Hof mit Kochstelle und Palme. Eine schmale Treppe führte hinauf zum Dach. Auf dem Hof gab es sogar eine steinerne Wanne, die mit Wasser gefüllt zum Baden benutzt werden konnte. Sunu stieß die Holztüre auf – abschließen musste man hier im Viertel normalerweise nicht – und betrat den dämmrigen Raum. Die hochgelegenen kleinen Fenster ließen nur wenig Licht ein, was aber auch die Hitze abhielt. Die Wände waren etwas laienhaft mit Tieren bemalt und den Lehmfußboden bedeckten bunte Binsenmatten. Als sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten erblickte er Tunip, der zusammengekauert auf dem Boden saß. Seinen Schurz hatte er stramm über die gekreuzten Beine gezogen und, ihn als Schreibunterlage benutzend, kritzelte er fleißig Berichte auf ein Papyrusblatt. Blinzelnd blickte der Schreiber auf die Gestalt seines Vorgesetzten, denn er wurde von dem eindringenden Sonnenlicht geblendet. Als Sunu dies bemerkte schloß er die Tür, trat ein paar Schritte ins Haus und setzte sich, einen im Weg stehenden Hocker greifend, neben Tunip. Dieser legte sein Schreibgerät auf die Palette, die neben ihm auf dem Boden stand und sah erwartungsvoll zu seinem Vorgesetzten auf. „Na, wie ist sie?“, fragte er mit leuchtenden Augen. Der Leutnant grinste. Er wusste natürlich, wen sein Schreiber meinte, aber um diesen auf die Folter zu spannen fragte er unschuldig: „Wen meinst du denn?“ Ungeduldig sprang Tunip auf, dabei seinen Papyrus zu Boden flattern lassend, und reckte kurz seine knabenhaften Glieder, die vom langen Sitzen und Schreiben ganz steif geworden waren. Sein mädchenhaft hübsches Gesicht mit den großen runden  ...
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