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… zuflüsterte: „Heute Nacht werden wir viel Spaß haben, meine Schöne. Wenn wir uns in diesen Ruinen aufhalten, werden die Nomaden kaum etwas mitbekommen und sie werden mich auch nicht überraschend angreifen oder überwältigen können. Der alte Tempel hat zwar kein Dach, aber die Wände sind intakt. Außerdem werden ich ihnen von meinen Vorräten einige Schläuche mit Wein abgeben, dann werden sie feiern und bald in trunkene Träume sinken.“ Vielsagend blinzelte er ihr noch zu, dann wandte er sich dem inzwischen brennenden Lagerfeuer zu, um sich seinen Anteil an einer erlegten Antilope zu holen, die über den Flammen briet. Bald kehrte er zurück und hielt Nefer ein Stück Fleisch vor die Nase. Provozierend ließ er es hin und her baumeln. Wild- oder Rindfleisch war selbst am Hof ein nicht alltäglicher Genuß, doch Nefer drehte angewidert den Kopf zur Seite. Tutu lächelte und biß in das triefende Stück Antilope. „Ich will dich nicht zwingen zu essen. Wenn der Hunger anfängt an deinen Eingeweiden zu nagen, wirst du noch um Nahrung betteln.“

Verzweifelte Suche


Haremhab hatte seine zwanzig Mann mit Pferden und Wagen rund um Achetaton nach Spuren suchen lassen. Es handelte sich bei der Truppe vorwiegend um seine dunklen Medjay, welchen er den besten Spürsinn zutraute. Jetzt, im Licht des frühen Morgens, standen die Chancen weit günstiger als für Antef in der letzten Nacht. Es dauerte trotzdem mehrere Stunden, in denen Antef wie ein eingesperrtes Raubtier durch die Stallungen rannte, ehe einer der Soldaten mit der Nachricht zurückkehrte, daß er einen verlassenen Lagerplatz entdeckt hätte. Zufrieden nickte Haremhab und befahl, die patrouillierenden Medjay zurückzurufen. Es dauerte nochmal zwei Stunden, bis sich alle zwanzig Kämpfer wieder um ihren Heerführer versammelt hatten. Antef rang verzweifelt die Hände, bis die Truppe endlich zur Abfahrt bereit war. Dann sprang er hinter Haremhabauf dessen Streitwagen, den zwei Soldaten für diesen freimachten, und die Kämpfer trieben ihre Pferde mit kurzen strengen Lauten an. Sie fuhren im Trab durch die Stalltore direkt auf die glänzende Straße hinaus. Als sie das Ende der ausgebauten Strecke erreichten, warf Antef einen traurigen Blick zurück auf die von der Frühsonne in Gold getauchten Tempel- und Palastanlagen, die zum Himmel strebenden Säulen und Obelisken; er hatte das bestimmte Gefühl, daß er Achetaton das letzte Mal sah. Wenig später wirbelten die Wagenräder  …
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