A   A   A
… geruht hatte. Als er sie ansah, ließ sie sich auf die Knie sinken und berührte mit der Stirn in der allgemeinen Anbetungshaltung den Boden. Amenophis ergriff lachend ihre Hand und zog sie hoch. „Mein Kind, diese Anstandsregel mußt du nur in der Öffentlichkeit befolgen. Hier, wenn wir unter uns sind, braucht es das nicht.“ Er wandte sich wieder seiner schönen Frau zu und fuhr fort mit seiner Klage: „Achetaton, die Stadt des Horizonts, wird nie fertiggestellt werden. Ich habe die Sklaverei verboten,weil Aton nicht will, daß ein Mensch dem anderen gehöre.“ Er schlug sich mit der flachen Hand auf den Schenkel. „Dabei habe ich allerdings nicht bedacht, daß freie Arbeiter auch faule Arbeiter sein können.“ Nofretetes helles Lachen erklang und sie tröstete ihn mit ihrer sanften Stimme: „Nur Geduld, Liebster, die Villen und Paläste sind doch schon fast fertig. Es kann nur noch ein paar Wochen dauern, bis wir zu Ebene von Amarna reisen werden.“ Sie betrachtete liebevoll ihren etwas unberechenbaren König. Seine vorher aufgebrachten Züge hatten sich nun geglättet und trotz der scharfen Konturen hatte sein Gesicht etwas jungenhaftes an sich. Wie sein Verhalten, war auch seine Kleidung unkonventionell. Er trug nur einen gefältelten, weißen Lendenschurz und einen Schmuckkragen, der die goldene Atonscheibe darstellte und in den segnenden Strahlenhänden endete. An einer seiner, ledernen Sandalen war auf seinem eiligen Herweg ein Riemen gerissen und als er nun aufstand und davonging, mußte er einen Fuß nachziehen, um den Schuh nicht zu verlieren. Nachsichtig lächelnd sah Nofretete ihm hinterher, als er – sie anscheinend einfach vergessend – enteilte. Als er sich seines unhöflichen Verhaltens bewußt wurde, stoppte er abrupt und kehrte noch einmal an den Teich zurück. Er küßte seine Frau auf die roten Lippen und klopfte Nefer die Wange, wie einem kleinen Hündchen. Im Weggehen brummte er vor sich hin: „Man könnte meinen, die Arbeiten würden sabotiert .....“ Der Rest seiner Worte ging in ein Gemurmel über. Nefer schaute ihrem Lebensretter noch hinterher, bis er ihren Blicken entschwand, dann wandte sie sich wieder ihrer Königin zu: „Wer könnte etwas gegen unseren Pharao haben, und ihm den Bau seiner Stadt mißgönnen?“ so fragte sie mit unwillig verzogenem Gesicht. Nofretete erhob sich und ging langsam ein paar Stufen empor zu dem kleinen Flüßchen, welches sich in künstlichen kleinen Wasserfällen  …
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
18 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Diese Seite hat mir gut gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren