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… wirst es sicherlich genauso sehnsüchtig erwarten wie ich, nicht wahr?!“ Mit einer lüsternen Geste strich er ihr im Vorübergehen über die Hüfte, dann wandte er sich zur Tür. Wenig später hörte Nefer den Riegel einrasten. Sie wartete eine Weile, bis sie sicher sein konnte, daß Tutu die Pension wirklich verlassen hatte, dann begann sie mit einer gründlichen Untersuchung der Tür und des Fensters. Mutlos ließ sie sich nach einer Weile auf die Matten sinken. Es hatte keinen Sinn. Die Tür war massiv und verriegelt, das Fenster viel zu klein. Eine Flucht war unmöglich. Nefer legte das Gesicht in die Hände und ein wildes Schluchzen schüttelte ihren zarten Körper. Ihre ganze Welt war zerstört. Alles, was sie gekannt – an was sie je geglaubt hatte, war verschwunden, die zarten Keime eines neuen Glaubens an eine bessere Welt unter dem unerbittlichen Wüstensand Kemets begraben. Die königliche Familie, die einzige Familie die sie jemals gekannt hatte, sie waren tot, fort, verschwunden. Und Antef, ihr Geliebter, sowie Haremhab der ihr immer wieder aus der Klemme geholfen hatte, waren so unerreichbar für sie wie das ferne Wawat, ihre einstige Heimat. Nefer weinte hemmungslos und so überhörte sie, daß der Riegel der Tür leise zurückgeschoben wurde und schwere Schritte in den Raum tappten. Erst als sie eine schwielige Hand auf ihrer Schulter spürte, schrak sie zusammen und sprang hastig auf. Als sie den großen korpulenten Wirt erkannte wich sie vorsichtig bis an die Wand zurück. Bei ihren zurückliegenden Erfahrungen mit Männern konnte sie sich nicht vorstellen, daß er ihr freundlich gesinnt sein könnte. Mit einem scheinheiligen Lächeln näherte er sich ihr und sprach, während seine dunklen in Speckschwarten fast verschwindenden Augen sie hungrig musterten: „Na, meine Schöne, kann ich dir mit irgend etwas behilflich sein?“ Als Nefer sich nicht rührte und das Schweigen zwischen ihnen sich unangenehm ausdehnte fuhr er fort: „Ich werde das Gefühl nicht los, daß du mit deinem Begleiter nicht freiwillig Zimmer und Schlafstatt teilst?“ Ohne auf ein Antwort zu warten machte er ihr sein Angebot. „Ich wäre durchaus bereit, dich hier herauszulassen und dich solange zu verstecken, bis er verschwunden ist. Dafür müßtest du nur eine Weile für mich arbeiten und ein bißchen freundlich zu mir sein... das ist dochnicht zuviel verlangt für so einen wertvollen Dienst. Es wird für mich ja auch nicht einfach werden,  …
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