An den Tagen zuvor
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… nicht falsch. Ich habe hier immerhin 35 Jahre als Hausmeister gearbeitet und als dieser Trottel sich dann vom Dach stürzte, meinten die ich hätte hier nichts mehr verloren. Schließlich war ich ja auch für die Sicherheit des Gebäudes verantwortlich."
"Als Hausmeister?"
"Einsparungsmaßnahmen. Jedenfalls komme ich häufig noch hier her, um nach dem Rechten zu sehen. Und jedesmal wenn ich hier bin, sehe ich Sie."
"Ich will mich nicht umbringen."
"Das sagt auch niemand. Sie sehen nicht aus, wie eine, die jeden Moment zum Sprung ansetzt. Aber sie wirken auch nicht, als hätten Sie das glücklichste Leben der Welt."
Ich schaute auf den Boden. Er kannte mich gar nicht und doch wusste er soviel über mich. Ich habe immer versucht, meine Gefühle in meinem Inneren zu verstecken und sie nicht nach Außen zu tragen. Anscheinend war mir genau das Gegenteil gelungen. Ich wusste nicht so recht, was ich jetzt tun sollte. Sollte ich gehen? Sollte ich mich rechtfertigen? Ich kam mir vor, wie ein kleines Mädchen, dass von seinem Vater beim Klauen erwischt wurde. Ich schämte mich vor mir selbst. Wir sahen uns direkt in die Augen. Er war ein kleiner alter Mann und obwohl man ihm mit seiner Stelle als Hausmeister vielleicht alles genommen hatte, konnte ich sehen, wie seine Augen leuchteten. Er war glücklicher als ich. Jeder war wahrscheinlich glücklicher als ich.
"Worüber denken Sie nach?"
"Ach über gar nichts. Nichts besonderes jedenfalls."
"Aha."
Er kam näher und setzte sich neben mich. Er wirkte so vertrauensvoll auf mich. Fast schien es so, als seie es nicht real.
"Ich denke auch immer an nichts. Das ist das beste. So muss man sich wegen nichts sorgen und kann sein Leben genießen."
"Ja genau."
"Und das kann man am besten auf dem Dach des größten Gebäudes der Stadt. Allein. Anstatt mit Freunden zu feiern."
Sein Sarkasmus blieb mir nicht verborgen, aber ich ignorierte ihn.
"Ich hab in meinem Leben genug gefeiert. Ich denke gerade darüber nach, das alles sein zu lassen und mich dem Wunsch meiner Eltern zu beugen."
"Und welcher ist das?"
"Ich sollte auf die Uni gehen und Medizin studieren. Irgendwann hätte ich eine erfolgreiche Ärztin werden sollen."
"Und das war so schlimm, dass Sie sich mit Händen und Füßen gewehrt haben?"
"Nein. Nein war es nicht."
"Wieso haben Sie dann gezögert? Vielleicht war das ja auch Ihr Wunsch und Sie hätten ihn einfach mal laut aussprechen sollen."
"Was hätte das geändert?"
"Er wäre real geworden,  …
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