… Gesicht mit wundervollen, leicht schräg gestellten grünen Augen, vollen Lippen und laut Smitti einem geileren Arsch als JLo. Sam seufzte, in der Vergangenheit hatte sie oft ihr Äußeres dazu benutzt, um sich Vorteile zu verschaffen. Mit ihren 23 Jahren war sie ziemlich abgebrüht und konnte nahezu perfekt ihren Verstand vom Körper lösen, wenn sie gezwungen war mit wenig appetitlich aussehenden Männern zu kopulieren. Sie war nicht stolz auf diese Fähigkeit, aber hier würde sie ihr im Zweifel das Leben retten. Der Wagen fuhr im Schritttempo durch das dritte Tor. Miguel hielt auf einem großen Hof, hinter dem Haupttrakt. Hier waren die Zwinger der Wachhunde, die nachts die Anlage bewachten. Bullige, graue Tiere, mit blutunterlaufenen Augen starrten sie böse durch die Gitter ihrer Verschläge an. Die Hunde gaben keinen Laut von sich. Sam fröstelte, bei der Vorstellung, was sie wohl mit einem Menschen anstellten, der ihnen im Dunkeln begegnen würde. Miguel öffnete die Wagentür und umfasste ihren Oberarm. Sie hatten vereinbart, kein Wort miteinander zu wechseln. Schweigend führte er sie zu einer Tür, die von zwei bewaffneten Männern in dunkelblauer Uniform flankiert wurde. „Miguel Sanchez mit Frischfleisch für Lapuente.“ Miguel sprach mit der gleichen vollen, befehlsgewohnten Stimme, die Sam das erste Mal im Vernehmungsraum gehört hatte. Einer der Uniformierten trat mit seinem Fuß gegen die Tür, die sich kurz darauf öffnete. Sie betraten einen schmalen, dunklen Gang, der nach ca. 7 Metern in einen Raum mündete. Der Raum war die moderne Schaltzentrale des Gefängnisses und wurde durch einen riesigen L-förmigen Schreibtisch mit allerhand Technik beherrscht. Mehrere Flachbildschirme standen darauf und waren mit dem Zentralrechner im Keller verbunden. Auf einer riesigen Wandtafel blinkten verschiedene rote und grüne Dioden, die durch weiße Linien verbunden waren. Riesige, silberne Aktenschränke mit großen Schubladen reihten sich an drei Wänden dicht an dicht. Ein Uniformierter blickte kurz von seinem Bildschirm hoch, musterte sie und sah wieder auf seinen Bildschirm. „Er erwartet Sie in seinem Büro.“ Bei diesen Worten bewegten sich seine Finger schon wieder flink über die Tastatur. Miguel führte Sam durch eine Glastür und zwei Treppen hinauf. Am Ende des Ganges traten sie durch eine doppelflügige, dunkle Holztür, die mit zahlreichen Intarsien verziert war. Sie betraten das Büro des – wie hatte sich …
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