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… feinen Statur zu erkennen gewesen. Die Angst, dass er die Herrscherin Ägyptens nun tot im Arm halten würde, schnürte Sunu fast die Luft ab. Er wagte lange nicht, den Blick auf die starren Züge zu senken, doch schließlich blieb ihm nichts anderes übrig. Die Erleichterung, die ihn durchflutete, spiegelte sich auch auf den Gesichtern der beiden Soldaten wieder. Obwohl ja, laut deren Aussage, die Königin nicht in ihren Gemächern gewesen war, war ihnen doch der Schreck in die Glieder gefahren, als sie die Gestalt gesehen hatten, die da in ihrem Blute lag. Sunu sah in das hübsche aber ihm unbekannte Gesicht einer jungen Frau. „Das ist eine Dienerin der Königin.“ Erklärte einer der Soldaten. „Nun, sie ist erstochen worden.“ Bemerkte Sunu und brachte sie wieder in ihre ursprüngliche Lage. Es war deutlich der Einstich in ihrem Rücken zu erkennen. Erst jetzt, als seine Anspannung allmählich von ihm abfiel und die Fackel ihr Licht verbreitete bemerkte Sunu, dass das Mädchen äußerst edel gekleidet war. Selbst die Perücke, die sie trug, war mit Edelsteinen und Gold durchwirkt. Fragend deutete er auf sie und schaute zu den Wachleuten auf. Einer zuckte die Schultern, doch der andere flüsterte entsetzt: „Sie trägt die Kleidung der Herrin, welch ein Frevel!“ Sunu wollte sich gerade erheben, als sein Fuß gegen etwas Leichtes stieß, was ein leises metallisches Geräusch auf dem Steinboden erzeugte. Sunu griff mit der Hand unauffällig nach dem kleinen Gegenstand und schob ihn heimlich in seinen Schurz. Warum er so handelte konnte er sich im Moment selbst nicht erklären. Mit einem letzten Blick auf die Tote richtete er sich auf, wandte sich ab und begann, gefolgt von den Soldaten, die Treppe hinabzusteigen. Unten angekommen befahl er ihnen: „Geht, sucht nach der Königin. Macht ihr Meldung über den Vorfall und sagt ihr, dass ich mit ihr sprechen muß, sobald es ihre Zeit erlaubt. Ihr findet mich in meinen Gemächern.“ Sunu wandte sich ab, rief aber noch über den Rücken zurück: „Schickt auch Patrouillen aus. Sie sollen das gesamte Gelände und alle Gebäude nach verdächtigen Gestalten absuchen.“ Obwohl es mit Sicherheit ein sinnloses Unterfangen war nach dem Mörder zu suchen, bei der Menge an Adligen, Dienern, Sklaven und Handwerkern, die den Palastbezirk bewohnten, ordnete der Leutnant diese Aktion an. Schließlich hatte man versucht, die Herrscherin von Kemet zu ermorden und, seiner klaren Ansicht nach,  …
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