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… schienen. Sunu wäre vor lauter Staunen beinahe auf den breiten Rücken des vor ihm gehenden Nubiers gelaufen, als dieser langsamer wurde, denn er hatte den Blick nach oben gerichtet, um die Höhe des prächtigen Baues zu erfassen. Die Ziegel des Gebäudes waren weiß gekalkt und die hochgelegenen schmalen Fenster waren pastellfarben umrandet. Die Höhe ließ sich, wie er bemerkte, nicht genau abschätzen, da der Palast sehr verschachtelt war und an manchen Stellen zwei, an anderen drei oder auch nur ein Stockwerk hatte. Es blieb Sunu keine Zeit mehr für weitere Beobachtungen denn, noch während sie darauf zugingen, öffnete sich das riesige Tor wie von Geisterhand um die Königin und ihr Gefolge einzulassen. Die Königin stieg aus der Sänfte und die zwei großen Nubier fanden sich wie immer links und rechts neben ihr ein. Sunu fand seinen Platz gleich hinter ihr und folgte dem Trio, sich interessiert umblickend. Er versuchte sich die Gänge und Türen wenigstens oberflächlich einzuprägen, um später seinen Weg alleine zu finden. Dies war kein einfaches Unterfangen, da es von beidem eine Unzahl gab und er immer wieder von der ihm umgebenden Pracht abgelenkt wurde. Sämtliche Böden bestanden aus bunten Mosaiken in allen möglichen Variationen. Da gab es Jagdszenen im Schilf des Nils, blaue Unterwasserwelten und Motive aus der Schöpfungsgeschichte der Götter. Die Wände waren mit Malereien verziert, welche zum Teil vergoldet und versilbert waren. Vielfach waren Papyrus– und andere Pflanzen in verschiedenen Farben dargestellt; aber auch Bildergeschichten, mit Hieroglyphen untertitelt, waren zu sehen. Dazwischen fanden sich unzählige Säulen und Statuen aller möglichen Pharaonen und Götter. Endlich schienen sie die Gemächer von Hatschepsut erreicht zu haben. Die anderen Gefolgsleute waren langsam aber sicher hinter den unzähligen Türen des Palastes verschwunden und es waren nur sie vier übrig geblieben. Vor der Tür standen, obwohl die Königin ja vorübergehend abwesend gewesen war, zwei Soldaten zur Wache. Als sich Hatschepsut näherte, ließen sie ihre Waffen, die sie zum Schutz vor der Tür überkreuzt hatten, zurückgleiten und gaben, sich tief verneigend, den Weg frei. Die Königin warf Sunu einen unwilligen Blick zu, als dieser sich vorbeidrängelte und als erster durch die Tür schritt. Erst nachdem er, wie ein Raubtier nach allen Richtungen sichernd, keine Gefahr feststellen hatte können, gab er den Weg für Hatschepsut  …
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