Erst verhalten, zögernd fängt er zu schniefen an, dann rotzelt er rücksichtslos und tränenblind in den Raum hinein, es ist ein Grollen von ganz unten aus der großen Zehe, beladen mit all seiner Enttäuschung, seiner Wut und der Verbissenheit, mit der er versucht, dieses Wörtchen samt seiner Urheberin aus seinem Kopf zu verbannen.
Da hört er oben wieder die Tür quietschen, hört, wie sie zufällt, und Schritte, die irgendwo im Haus verhallen. Er hält den Atem an. Wartet. Eine Minute, zwei. Alles an ihm flattert, aber der Kopf ist seltsam leer. Plötzlich kommt Leben in ihn, plötzlich ist er die Treppe oben, drückt eine Messingklinke nieder, saugt die frische Luft ein.
Und hinter ihm klackt die Tür ins Schloß.
Mit der Kälte, die langsam an ihm hochfingert, sickert auch die Erkenntnis in sein Bewußtsein, daß sie ein Schnappschloß hat und er keinen Schüssel, daß er jetzt ein Zechpreller ist, ein hinterhältiger Betrüger, der es vielleicht bald mit der Polizei zu tun kriegt.
Er marschiert los, was hätte er sonst tun sollen, stakst steifbeinig, von innen und außen durchgefrostet, durch die Dunkelheit. Verzweiflung und Angst weisen ihm den Weg.
Als er die Tür zum Bierbauch aufdrückt, zögerlich, fremdelnd, ganz anders als sonst, wird es im Lokal plötzlich ganz still.
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