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… deinem Herrn zu erklären, wie du mir entwischt bist. Aber mir wird da schon was einfallen.“ Mit einem dicken Finger strich er über Nefers Wange und ließ ihn weiterwandern, bis er fast ihren Busen erreicht hatte. Sein Atem beschleunigte sich zu einem kurzatmigen Keuchen und Nefer wandte angewidert den Kopf zur Seite, als er sich an sie drängte. Die Gedanken rasten durch Nefers Kopf: die Tür stand offen und dies war wahrscheinlich ihre letzte Möglichkeit zur Flucht. Sie mobilisierte all ihre Kräfte und zog mit einer ruckartigen Bewegung ihr Knie hoch. Sie spürte, wie ihre Kniescheibe genau die beiden Rundungen unter des Wirtes Schurz traf, die sie im Visier gehabt hatte. Der Atem wich mit einem Stöhnen aus seinen Lungen, sowie die Farbe aus seinem Gesicht. Er sank zusammen, wie ein leerer Sack und griff sich mit seinen wulstigen Händen in den Schritt. Wie eine Gazelle sprang Nefer über das Häuflein Elend hinweg und hastete die Treppe hinab. In der Gaststube waren zum Glück nicht viele Männer anwesend und die, welche würfelnd oder trinkend an den Tischen saßen, beachteten sie kaum. Sie rannte durch die Tür, verschwand in einer der umliegenden schmalen Gassen und rannte, bis ihr der Atem wegblieb. Nach Luft ringend lehnte sie sich gegen einer rauhe Hausmauer und versuchte Klarheit in ihre durcheinanderwirbelnden Gedanken zu bringen. Was sollte sie tun? Wo sollte sie hin? Ihr war nur klar, daß sie sich irgendwo verstecken mußte, bis Tutu am nächsten Tag mit irgendeinem Schiff die Weiterreise angetreten hatte. Langsam beruhigte sich ihr Atem und sie konnte ihre Gedanken ordnen. Während sie immer wieder ängstlich die schmale Gasse auf und ab spähte, überlegte sie: „Tutu wird seine Abreise nicht verschieben. Dieses Risiko kann er nicht eingehen. Er wird lieber auf mich verzichten, als seine Freiheit oder sogar sein Leben aufs Spiel zu setzen.“ Mit diesen Gedanken fühlte sie sich schon ein bißchen sicherer und sie spann den Faden fort, während sie langsam die Gasse hinunterging in die Richtung, wo sie die Stadtmauer und die das Tor flankierenden weißen Wehrtürme aufragen sah. „Ich muß nur ein Versteck finden, wo ich mich für einen oder sicherheitshalber für zwei Tage versteckt halten kann.“ Sinnierte sie weiter. Sie würde Wasser brauchen und vielleicht ein paar Früchte. Ein Dattelbaum reckte, als hätte er ihre Gedanken erraten,seine mit süßen Früchten begangenen Zweige über eine niedrige Gartenmauer  …
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