... von ihren Abenteuern, ihren Kämpfen und ihrer Verzweiflung zu erzählen, bis sie von einem halb belustigt, halb grimmig dreinschauenden Haremhab unterbrochen wurden: „Wollt ihr hier im Wüstensand Wurzeln schlagen, oder wäre es den Herrschaften genehm, mit ihren unwürdigen Rettern zurück in die Stadt zu reiten?“ Mit Antefs Unterstützung erhob sich Nefer mühsam und legte ihre Hand auf den Arm des rauhen Kriegers. „Mein jetziges Leben und zehn weitere werden niemals ausreichen, um dir zu danken, General Haremhab.“ Mit Tränen in den Augen blickte Nefer zu dem Krieger auf. Dieser tätschelte verlegen ihre Hand, nahm diese dann und drückte sie in Antefs. „Schon recht,“ murmelte er, „war mir ein Vergnügen.“ Damit wandte er sich ab und ließ sich von seinem Männern die Pferde bringen die sie, um nicht frühzeitig entdeckt zu werden, ein Stück weiter weg an einem trockenen Busch angebunden hatten.Auf dem Weg zurück nach Saqqara, bequem an Antefs Brust gelehnt, der sie vor sich auf den Rücken seines Pferdes gesetzt hatte, ließ sie sich von ihrem Geliebten die Geschichte der endlosen Verfolgungsjagd erzählen. „Selbst ein Schnellkurs im Reiten eines Pferdes blieb mir am Ende nicht erspart.“ Grinste er. Er schien wieder zu seinem üblichen Humor zurückgefunden zu haben und deutete mit übertrieben schmerzlichem Gesicht auf seinen verlängerten Rücken. Antef berichtete Nefer auch, daß Haremhab in Memphis beinahe ihre Spur verloren hätte. Erst als er mit allen Männern die ganze Stadt durchkämmt hatte und mit dem ihm eigenen Glück zufällig auf den Kapitän stieß, der Tutu und Nefer von Schmun nach Saqqara gesegelt hatte, hatte er mit Verspätung die Verfolgung wieder aufnehmen können, von der Angst gequält, nun endgültig zu spät zu kommen. Von Saqquara aus war die Verfolgung wiederum kein Problem gewesen, da sie die Stadt gar nicht hatten betreten müssen. Alles was sie wissen wollten, erfuhren sie von den beiden Wachposten am Stadttor. Sie mußten sich nur noch ein paar Pferde besorgen, um ihren Auftrag vollends erledigen zu können.
*
Die Sterne erhellten bereits den Himmel mit ihren zahllosen Lichtern und Chons hatte sein Gesicht erhoben, als sie endlich wieder die Tore der Stadt erreichten. Sie waren ausnahmsweise noch nach Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Einen Befehl des Heerführers Haremhab konnte niemand mißachten. Die Gruppe suchte sich eine anständige Schenke, wo noch lange im Gastraum ...
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