… Herz machte einen freudigen Sprung, als sie ihn zwischen den silbernen Bäumen stehen sah. Er rannte auf sie zu, sobald er sie gesehen hatte und sie sanken sich zu einem langen Kuß in die Arme. Elena und Angelo hatten sich inzwischen schon oft getroffen und, seit sie herausgefunden hatten, daß es besser war sich nachts zu treffen, wenn die Mädchen und die Priesterinnen bereits schliefen, hatte es keine Komplikationen mehr gegeben. Sie sanken nebeneinander ins Gras und Elena schmiegte Ihren Kopf anAngelos Schulter während er ihr zärtlich übers Haar strich. „Elena, ich möchte nie wieder ohne dich sein. Ich wüßte nicht, wie so ein Leben aussehen würde. Es wäre, als ob keine Sonne mehr die Tage erwärmen und kein Stern die Dunkelheit der Nacht erhellen würde. Als ich auf dem Fest sah, wie du den Todessprung vorführen mußtest, dachte ich nur noch daß, wenn dir etwas passieren würde, mein Leben zu Ende wäre.“ Elena richtete sich auf und strich zart über seine Wange. „Aber Angelo, du weißt, daß es nicht sein kann. Wir sind dem Minotaurus geweiht und gehören ihm. Ich sehne mich genauso sehr nach einem Leben mit dir, aber ich kann mein Gelübde nicht brechen.“ Mit einem tiefen Seufzer legte er seinen Kopf in ihren Schoß und umfing ihren Leib mit seinen Armen, als ob er sie nie wieder loslassen wollte. „Wenn die Götter wirklich gütig sind, dann haben sie vielleicht Mitleid mit uns und zeigen uns einen Weg.“
Sieg der Versuchung
Am Sonntag überfiel mich eine seltsame Stimmung, die ich nicht definieren konnte. Ich schwankte zwischen Depressionen und einem melancholischen inneren Glücksgefühl, das ich absolut nicht einordnen konnte. Ich blieb fast den ganzen Tag im Bett liegen und wurde von Nicky getröstet, der sich auf meinen Füßen zusammenrollte, während ich trotzigerweise auch noch Liebesromane las, welche meiner außergewöhnlichen Stimmung nicht gerade guttaten. Gegen sechs Uhr abends klingelte das Telefon, ich war schon halb aus dem Bett gesprungen, als ich es mir anders überlegte. Ich hatte das sichere Gefühl, daß es Alex war, der versuchte mich zu erreichen. Obwohl mein Herz zum Zerspringen klopfte und die Sehnsucht fast übermächtig wurde, versuchte ich das Klingeln zu ignorieren. Ich preßte die Hände auf meine Ohren und vergrub den Kopf in den Kissen des Bettes. Als ich endlich einsah, daß ich mich ziemlich kindisch benahm und beschloß doch das Bett zu verlassen, hatte der Anrufer …
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