Zehn Kurzgeschichten - Seite 4 von 30

Bassena - Freundschaft
Die menschliche Seite
Künstlerkarriere
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Wendepunkte
Ein Zo - ocktail
Zwei Welten
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... und die Nehuda funkeln sich noch einmal kurz an, bevor sie beide das schon sattsam bekannte Versöhnungsknurren hören lassen und mitsamt ihren Kübeln wieder abmarschieren.
 

Die menschliche Seite


Kategorie : Humor  "Schtescht" - kam es über die vollen Lippen, und die großen grünen Augen suchten Halt irgendwo im Holzgebälk der halbdunklen Kammer.
1944 - ich, ein Leutnant des 12. Infanterie-Regiments, habe meinen persönlichen Traum vom 1000-jährigen Reich wahr machen dürfen.
Am linken Arm leicht verletzt, hantierte ich an meinem Schuhwerk - und ließ mich so geschickt unter einen nächst dem Straßengraben in der Gegenrichtung dahin holpernden Ochsenwagen rollen, dass die Rindviecher vor Schreck die Weiterfahrt verweigerten. In dieser Totstellpose blieb ich da drunten liegen, bis die Kolonne meiner sich tapfer in die Gefangenschaft schleppenden Kameraden außer Sichtweite war.
Dann kroch ich hervor und sah mich umgeben von grinsenden Weibern. Sechs an der Zahl.
Von da an war ich für sie, die Strohwitwen des Krieges, zu einem mehr als tauglichen Zeitvertreib geworden. Sie lebten in einer ukrainischen Steppensiedlung, die ringsum nur vom unendlich fernen Horizont der Felder umgeben war.
Und sie ließen sich fortan keinerlei Freuden entgehen.
Eieromelette, Sterz mit Kraftbrühe, Schinke mit Rührei - und schon wieder sah mich eine über den Pfannenrand hinweg unmissverständlich lange an.
Bei diesen sechs Unterschlupf Gewährenden blieb es aber nicht.
Innerhalb weniger Tage - mit der Monotonie der Tätigkeit schrumpft auch die Zeit zur Irrelevanz - führte mir das nächst gelegene Dorf weitere kernige Schönheiten dieses Landstrichs vor.
Und alle hatten sie Körbe dabei, Körbe voll Lebensmittel. Eine jede selbstlos um Nachschubenergie für ihre Nachfolgerinnen besorgt, 1944 - alles spitzte sich damals zu, alles sehnte sich nach dem alles erlösenden Endsieg.
Und ich, der durchschnittlich sittsame österreichische Leutnant, hatte hinter der Front ganz schön Arbeitsdienst zu verrichten. Während alles Männliche sich überall im Kampf erging, war ich zu einer Art Dorfstier geworden. Und wie beim lieben Rindvieh ging´s auch zu : Kaum Konversation, dafür ordentliche Mengen Kraftfutter, danach ab in die Kammer, später ein Seufzer und wohliges Grunzen, ein fester Händedruck für die erbrachte Tat, eventuelle noch Nüsternprusten und ein kuhäugiges Lächeln.
Mit einer Ausnahme - diese Blutjunge mit den stramm gemeißelten Schultern und den grünen Augen der Allwissenheit,  ...
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