Mein Vater wünschte sich zudem nichts sehnlicher als ein eigenes Spargelbeet.
"Spargel ist die Königin des Gemüses."
Ich hasse Spargel.
"Wäre es nicht wunderbar in den wenigen Wochen der Verzehrperiode mehrmals in der Woche ein Spargelgericht auf dem Teller zu haben? Spargel ist teuer und so sparen wir uns den Restaurantbesuch."
Diese Aussichten erfreuten mich nicht unbedingt. Ich gehe gerne essen.
Die Bauarbeiter wühlten den Garten um und bauten an, Vater versenkte sich in Gartenbücher und studierte den Spargelanbau. Ganz bestimmter Sand wurde angekarrt der in Längsreihen mit ganz bestimmter Höhe und Breite aufgehäuft wurde. Die Spargelpflanzen müssen nun wachsen, und wachsen, und erst dann darf man sie zum ersten Mal vorsichtig ernten. Aber wehe man kommt am Morgen zu spät zum Stechen. Dann färben sich die Spitzen blau und die weiße Pracht ist dahin. Es ist ein wunderbares Hobby!
Der größte Teil des Gartens ist Ziergarten. Dicke Hecken trennen die Nachbarn voneinander, davor stehen Rosenbüsche und Nelken und auf dem Rasen wurde der Nussbaum gepflanzt unter dem ich meine ersten Kreuzworträtsel löse, Eis schlecke oder mit Renate und anderen Freundinnen spiele. An Bayern denkt in diesem herrlichen Sommer niemand und es fällt auch fast nicht auf dass nur drei und nicht vier Personen im Haushalt leben.
Was für ein Leben in diesem Sommer! Statt strenger Zeitbeschränkung sitzen Renate und ich spät abends noch auf dem Rasen vor dem Haus. In den Ferien schlafe ich bei ihr oder sie bei mir. Die Erlaubnis erschleichen wir uns ganz einfach:
"Mama? Darf ich bei Renate schlafen? Frau Messer hat`s erlaubt." Renate und ich stehen bettelnd vor ihr.
"Na, wenn Renates Mutter ihre Erlaubnis gegeben hat, dann bin ich auch ...
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