... losgehen. Sie stieg in den Wagen und sperrte den hässlichen Wind nach draußen. Die Plane des Geländewagens flatterte heftig. Sachte glitt der Schlüssel ins Zündschloss, als könnte das klirrende Geräusch über den Hof hinaus schallen. Ihre Hände fühlten sich eiskalt an. Ihr Atem stockte solange, wie der Motor zum Vorglühen benötigte, dann erwachte dieser kreischend zum Leben. 
Es hatte also begonnen!

10. Buch - Die Flucht



Das Licht der beiden Scheinwerfer flammte auf und tauchte den nächtlichen Hof in ein unnatürliches, grelles Licht. Der Motor heulte auf und dann warfen die Räder Sand, Steine und Staub auf, um den Metallkoloss nach vorn, durch die Palisadenausfahrt zu katapultieren. Im Flutlicht der Front und Dachscheinwerfer sah sie die Durchfahrt auf sich zu rasen. Die Freiheit rückte in greifbare Nähe! Endlich! Hier hatte sie über ein Jahr ihres Lebens zugebracht. Der Schlussstrich war längst überfällig. 
Der Wagen holperte und dann war sie draußen. Sylvia sog tief die kühle Nachtluft ein. Hier schien sie völlig anders zu schmecken, als hinter der Einfriedung. Soviel besser! Jetzt war sie frei! Die würden keine Chance haben, ihr irgendwie zu folgen. Sie stand wieder auf eigenen Beinen und ab jetzt würde sie viel umsichtiger vorgehen, dass schwor sie sich. Der Weg (nicht mehr als zwei Reifenspuren im Sand) führte direkt die nächste Düne hinauf. Ein Blick in den vibrierenden Spiegel zeigte ihr noch einmal die kleine Oase. Ihr Zuhause. ‚Scheiße nein, Sylvi! Das ist nicht dein Zuhause. Wäre es nie geworden! Schlag dir doch endlich diese dämlichen Gedanken aus dem Kopf. Das liegt jetzt hinter dir.’ 
Sylvia nickte in die Stille, ohne eine Mine zu verziehen.
‚Hey, lächle doch, Sylvi. Du hast es schließlich geschafft. Und wer kann schon auf so einen geilen Abenteuertrip zurückblicken? Vielleicht wirst du irgendwann sogar ein Buch darüber schreiben und einen Haufen Kohle damit machen, he, he!’
Wieder nickte Sylvia. „Du hast ja recht!“, flüsterte sie in das leere, dröhnende Wageninnere. Doch bevor der Wagen über die Kuppe der Düne kroch, drehte sie sich noch einmal um und sah zurück. Der Gedanke „lebt wohl“ schmeckte bitter wie Galle. Wie lange mochten die hier durchhalten, ohne Verbindung zur Außenwelt? Aber die Welt war nun einmal ein ständiges fressen und gefressen werden, basta! Schließlich war das Schicksal an den Umständen schuld und nicht sie! Sylvia sah zurück auf den Fahrweg und trat entschlossen aufs Gas. Sand und Staub  ...
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