... Was, wenn sie einfach die beiden Hälften des Stalltores weit öffnete und die armen Geschöpfe hinaus in die Freiheit trieb? Es war keiner hier. Sie war die Hüterin des Hauses. Niemand würde sie aufhalten. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie heute tun und lassen konnte, was sie wollte. Mein Gott... Sie sog die schnell wärmer werdende Luft tief ein. Sie könnte das Haus dieser Bastarde in Brand stecken. Sie konnte fliehen! 
‚Hey, hey, das ist deine Chance, Sylvi.’
Sylvia war sich natürlich bewusst, dass es da draußen nichts als lebensfeindliche Wüste gab. Aber vielleicht...? Wie weit mochte es wohl sein? Sie dachte an den Tag ihrer Ankunft zurück. Es war weit, daran bestand kein Zweifel, aber mit der richtigen Ausrüstung?
Wie elektrisiert läuft Sylvia zurück ins Haus. Irgendwo musste schließlich etwas Brauchbares zu finden sein. Hastig reißt sie die Türen auf und durchwühlt die Schränke und Kommoden. Was genau sie sucht wird sie wissen, wenn sie es gefunden hat. 
Es ist bereits kurz vor Mittag, als sich vor Sylvias innerem Auge ein Plan zu formen beginnt. Auf ihrem Zeigefinger schaukelt ein Ring mit einem Autoschlüssel. Der zweite Geländewagen im Schuppen! Die Schlussfolgerung war genauso einfach wie erschütternd. 
Umgehend hastete Sylvia in den Gerümpelstarrenden Anbau. In der Dunkelheit waren kaum die Umrisse des Gefährts zu erkennen und auf Schritt und Tritt stolperte Sylvia über sperrige Hindernisse. Als erstes schob sie sich bis zu dem Holztor und stieß es auf. Grelles Sonnenlicht flutete in den Raum. Jetzt war der Geländewagen endlich richtig zu sehen. Ehrlicherweise musste Sylvia zugeben, dass es sich um eine uralte Rostlaube handelte. Doch sie war zuversichtlich. Ihre „Herrschaften“ mussten ja ein erstaunliches Vertrauen zu ihr entwickelt haben, wenn die sie hier einfach so allein zurück ließen. Was würden die für Augen machen, wenn sie heute Abend heimkehrten? Sylvia beschlich das Gefühl des Verrates. Komm schon, Sylvi, das ist doch ausgemachter Blödsinn. Die sperren dich hier ein, knechten dich und du hast nichts anderes im Kopf, als an Verrat zu denken. Sieh lieber zu, dass du diese Mühle wieder flott bekommst.
Mit einem Ruck löste sich Sylvia aus ihrer Erstarrung. Auch ohne diese lästige, innere Stimme wusste sie genau, was zu tun war. Und sie war auf diese alte Karre angewiesen. Zu Fuß war es sicher unmöglich, die Wüste zu durchqueren.
...
Inzwischen hatte die Sonne ihren Höchsten Stand schon längst überschritten.  ...
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