... durch ihre Zehen. Oh mein Gott, doch sie fing sich im letzten Augenblick. Ihr Atem raste wie eine Dampflok, die versuchte, sich mit einem Expresszug zu messen. Das stechen in ihren Seiten fühlte sich gar nicht gut an. Aber wenn du es nicht bis zur Tür schaffst, Sylvi, dann wirst du dich bald noch viel, viel schlechter fühlen. 
Das heißere Gebell hallte bereits bedrohlich nah hinter ihrem Rücken. Mit aller Kraft warf sich Sylvi gegen die Tür und schmiss sie hinter sich zurück ins Schloss. (Ein Poltern zeigte, das es keine Sekunde zu früh war)
Hier drinnen war sie nun fast blind, so wenig Licht drang von draußen herein. Doch der Wachmann, welcher direkt auf sie zu kam war einfach nicht zu übersehen. Erschrocken wich sie zur Seite aus. Der große schwere Vorhang, welcher den Raum Teilte. Vielleicht gab es ja dort einen Ausweg. Sie hätte den Spalt fast nicht rechtzeitig aufbekommen. Der dämliche Vorhang hatte weit mehr Gewicht, als man ihm von weitem zutraute. Fast so steif wie zähes Leder. 
Doch als Sylvia endlich auf der anderen Seite stand verschlug es ihr die Sprache, falls sie überhaupt hätte sprechen können. Das hatte sie nicht erwartet, niemals! Diese Hälfte des Saales erschien auf den ersten Blick wie eine exakte Kopie der anderen. Sie sah die in weißes Leinen gehüllten jungen Männer in den verwinkelten Nischen sitzen und vier Wachleute, welche sich mit gezogenen Schlagstöcken direkt vor ihr aufgebaut hatten. Sylvia wich alles Blut aus dem Gesicht. Sie sackte kraftlos zusammen. Die Züchtigenden Schläge nahm sie schon kaum noch war. Jetzt ist es vorbei, Sylvie, jetzt hast du endgültig verspielt.
...
Ihr Schluchzen hallte von den nackten Wänden des engen Kämmerchens unnatürlich dumpf wieder. Jedes Licht schien erloschen. Sie saß im Dunkeln. Allein, mitten im Dunkeln. Wo befand sie sich, verdammt noch mal. Die Erinnerungen waren so realistisch gewesen. Wann hörte das endlich auf? Sie wollte sich nicht mehr erinnern. Diese Gedanken schienen sie von innen heraus auffressen zu wollen, wie hungrige Raubtiere, die sich auf einen noch warmen Kadaver stürzten. Etwas, dass ihr genüsslich, Stück um Stück die Lebenskraft aussaugte. Was hatte sie denn so schrecklich schlimmes getan, um das zu verdienen? Mein Gott, sie hatte doch nichts gegen gerechte Strafen, aber das hier war einfach nicht...  Ein entsetzlicher Gedanke ließ sie zusammenfahren. ‚Was, wenn du es nicht anders verdient hast, Sylvi?’
„Nein“, wollt sie rufen, doch das  ...
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