... sanften Stimme zu. Den Rücken krümmend schmiegte sie sich an Tujas Beine. Diese strich sanft über das weiche Fell, doch gleichzeitig ergriff sie langsam und ganz nebenbei den kleinen schillernden Fisch und warf ihn zurück in sein Element. Sunu atmete aus; er hatte gar nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. Konnte eine so schöne sanfte Frau wirklich eine intrigante Mörderin sein? Ein Rascheln im Gebüsch hinter ihm ließ ihn aufspringen und, sich der vermeintlichen Gefahr zuwendend, die Hand an den Gürtel mit dem Dolch legen. Aus dem Gebüsch trat ein schlanker sehniger Kuschite der außergewöhnlich groß war. Die Größe wurde noch unterstrichen, durch seine seltsame Haartracht. Die schwarze Krause war an den Seiten des Kopfes geschoren und der Rest stand wie die Zacken eines Berggrates nach oben. Er machte keinerlei Anstalten, Sunu anzugreifen, sondern blieb ruhig und abwartend stehen, den Blick auf Tuja gerichtet. „Herrin, du wirst im Palast erwartet.“ Sprach er und schwieg dann wieder. Sunus Herz schien vollends zu versteinern, als er das Gewand des Mannes bemerkte: Er trug einen knielangen Schurz aus Leopardenfell. In seinem Gürtel baumelte ein kupfernes, langes, gebogenes Messer, ganz ähnlich dem etwas kürzeren, welches Sunu nach dem Anschlag auf Tunip gefunden hatte. An seine Pflichten erinnert wandte sich der Leutnant noch einmal an die Dame Tuja: „Mir sind deine schönen Ohrringe aufgefallen, Dame Tuja, sind sie aus deiner Heimat?“ Tuja spielte gedankenverloren an den glänzenden Leoparden herum und erwiderte: „Ja, mein Bruder hat sie von einer Reise mitgebracht und sie mir geschenkt. Er liebt Leoparden und besitzt selbst einen gezähmten.“ Sie blickte Sunu mit ihren goldenen Augen aufmerksam an und schien noch etwas sagen zu wollen, doch Sunu nahm die Hand von seinem Dolch, verbeugte sich wortlos vor der schönen Frau und verschwand in Richtung des Palastes. Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Hatte die schöne freundliche Dame Tuja ihren Diener ausgeschickt um zu morden? War ihr der Status als königliche Gemahlin zwei oder mehr Menschenleben wert? Sunus Gefühle waren im Widerstreit; auf der einen Seite stand die Faszination, welche Tuja unbestreitbar auf ihn ausübte, auf der anderen Seite standen die gesammelten Indizien und Beobachtungen, welche nahezu nur einen Schluß zuließen: Sie war schuldig! Eigentlich sollte er seine Erkenntnisse sofort der Königin berichten und doch zögerte er. Tief in seinem Herzen  ...
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