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Das Gebet zum Minotaurus war beendet und Mädchen, Priester und die Menge der noch anwesenden Zuschauer erhoben sich aus ihrer kauernden Stellung. Der Hohepriester trat vor die Mädchen hin und legte ihnen nacheinander seine Hände segnend auf die Stirn. Währenddessen sprach er eine Zauberformel, in einer uralten Sprache, die heute kein Mensch mehr verstand. Danach trat er zurück und winkte mit einer gebieterischen Geste die anderen Priester zu sich. Er hob die Fackeln auf, die vor der Höhle bereitlagen und reichte sie herum. Die Priester entzündeten sie, und während einige von ihnen zurücktraten und mit den anderen Zuschauern einen Halbkreis um den Eingang der Höhle bildeten, traten zwei von ihnen vor die Mädchen hin und wiesen sie an, ihnen zu folgen. Inzwischen, waren auch die anderen Mädchen von Angst befallen und drängten sich zitternd aneinander. Auf einen harten Befehl des Oberpriesters hin aber beeilten sie sich, den Priestern zu folgen. Die zurückgebliebenen Priester stimmten einen monotonen Singsang an, der die Opfer verabschiedete. Die Mädchen und die zwei Priester ließen das von Sternen und Mond silbern beschienene Land der Menschen hinter sich und betraten stockenden Fußes eine andere, unheimliche Welt. Die Weltdes Minotaurus. Nur schwach beleuchteten die unruhig flackernden Fackeln der Priester die schwarzen, feucht schimmernden Wände der Höhle. Die zuckenden Flammen schufen immer neue Schattengestalten und die Mädchen fürchteten sich sehr. Jedesmal, wenn der Umriß eines Tropfsteines plötzlich aus der Finsternis gerissen wurde, oder einer der Priester ein unbedachtes Geräusch verursachte, zuckten sie erschrocken zusammen und drängten sich noch dichter aneinander. Von Menschenhand geschaffene grobe Wände wechselten mit Felsgestein ab und Elena musste an die Geschichte des Perikles denken, nach der das Labyrinth des Taurus von einem Baumeister namens Daidalos gebaut worden war. Nach einer den Mädchen endlos scheinenden Zeit verbreiterte sich der Gang zu einer Art Saal. Die Decke war hier sehr hoch und gewölbt. Die Wände waren zurückgewichen, und im roten Licht der Fackeln sahen die Tropfsteine wie die Säulen eines Tempels aus. Einer der Priester steckte seine Fackel, mit Hilfe des anderen Priesters, in eine hohe alte Halterung an der Wand. Die Wände waren hier von einem dunklen Grau, aber die Tropfsteine glühten in einem roten Licht. Sie mußten wahrscheinlich fast weiß sein um im Feuerschein so zu leuchten, dachte  ...
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