... ich ihn als Antwort in die Arme und schmiegte mich an ihn. Alex neigte sich mir zu und küßte mich leidenschaftlich. Als er aber begann, mich zärtlich zu streicheln und seine Lippen meinen Hals berührten und tiefer wanderten, schob ich ihn impulsiv von mir. Ich wußte selbst nicht, was es war, aber etwas stand zwischen uns und hinderte mich daran, auf seine Zärtlichkeiten einzugehen. War es vielleicht die Frist, die Alex sich selber gesetzt hatte? Oder doch das kurze Aufblitzen von fast schwarzen intensiven Augen in meinen Gedanken, als Alex mich geküßt hatte? Aber nein, ich schob den Gedanken gleich wieder von mir. Ich brauchte eben noch ein wenig Zeit, um den Streit zu vergessen, tröstete ich mich selbst. „Alex, sei mir bitte nicht böse, aber ich brauche ein wenig Zeit zum Nachdenken. Es liegt nicht nur an dir, auch ich hätte nicht so drängen dürfen. Außerdem haben mich meine außergewöhnlichen Erlebnisse in den letzten paar Tagen sehr durcheinander gebracht.“ Zart nahm er meine Hand und fragte, ob ich ihm nicht alles erzählen wollte, was während der Tage passiert war, an denen wir uns nicht gesehen hatten. „Ich werde dir wirklich zuhören, es liegt mir viel zu viel an dir, um diese geheimnisvollen Begebenheiten nicht ernst zu nehmen, die dir in letzter Zeit passiert sind.“ Aber ich schüttelte den Kopf und sagte ihm, daß ich jetzt nach Hause wollte. Traurig begleitete er mich zu meinem Wagen zum Abschied küßte er mich auf die Wange und sagte, wie um sich selbst aufzumuntern und zu überzeugen: „Morgen sieht wieder alles besser aus, nicht wahr? Ich rufe dich gleich morgen früh im Büro an.“ Ich strich ihm sanft über die Wange und stieg in meinen Wagen. Das schon bekannte melancholische Gefühl überkam mich, als ich den Zündschlüssel umdrehte und losfuhr. Im Rückspiegel sah ich Alex noch lange am Eingang desHauses stehen und mir nachsehen. Beinahe wäre ich umgekehrt aber ich ließ es dann doch bleiben, da ich erst einmal mit mir selber ins Reine kommen mußte. Ich mußte meine wechselnden, nicht zu definierenden Emotionen ordnen und ergründen, bevor ich die Antworten auf Alex Fragen wußte. Ein bißchen quälte mich doch mein schlechtes Gewissen. Es war das erste Mal, daß ich Geheimnisse vor Alex hatte. Warum nur hatte ich ihm nicht ganz offen von Andi erzählt? „Weil ich selbst noch nicht weiß, was ich für Andi empfinde, und weil es eigentlich nicht viel zu erzählen gibt, da ich nichts über ihn weiß.“ So beantwortet ...
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