... er erwiderte: „Nun, das hört sich aber sehr dramatisch an. Um was handelt es sich denn?“ Angelos Stimme wurde eindringlich, während er seine Lage schilderte. „Es geht um den Stiergott, den Minotaurus.“ Umgehend verschwand das Schmunzeln aus dem Gesicht des alten Mannes und seine buschigen weißen Augenbrauen zogen sich finster zusammen. „Was willst du über ihn wissen, über den Grausamen, der das Blut seiner Opfer trinkt und von dem es heißt, dass ihn sogar der König fürchtet. Nicht umsonst ist er in seine Höhle verbannt worden und darf sie niemals verlassen.“ „Ich muß wissen, was mit den Opfern passiert, die dem Minotaurus in seine Höhle gebracht werden.“ Angelos Stimme war zum Flüstern herabgesunken und Verzweiflung stand in seinen Augen. Der alte Mann bemerkte es wohl, während sich ein langes Schweigen zwischen den beiden Männern ausdehnte und Angelo dachte schon, der Eremit würde das Gespräch nicht fortführen; da sprach er plötzlich. Seine Augen waren verhangen, als ob sie in andere Sphären schauen würden und seine Stimme klang wie aus weiter Ferne. „Niemand hat ihn je gesehen und der ihn gesehen hat, kann nicht mehr davon erzählen. Mein Junge, ich weiß nicht, ob er eine von den Göttern gesandte Strafe ist, oder nur ein Ungetüm, ein Monster, ein Raubtier, daß eingesperrt im Labyrinth auf seine Nahrung wartet. Ich spüre dass, wenn ich an in denke, Kälte über mich kommt und ich das Grauen seiner Anwesenheit in meinem Sinn fast nicht ertragen kann. Es heißt, dass der König Minos als sehr junger Mann mit seinen beiden Brüdern haderte, wer den Thron besteigen dürfe. Um den Streit zu gewinnen, bat Minos den Meeresgott Poseidon um ein würdiges Opfertier. Dieser schickte ihm einen prächtigen Stier, womit die Thronfolge entschieden war. Das Tier war allerdings so außergewöhnlich, dass Minos sich nun als König weigerte, es zu opfern. Die Götterwaren erzürnt und legten einen Bann auf Minos Gemahlin Pasiphae, so dass sie sich in den Stier verliebte. Auf magischen Wegen wurde sie von ihm schwanger und gebar ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Tier. Dies war die Strafe für Minos` Frevel.“ Der alte Mann schüttelte sich, als ob er ekliges Getier von sich abwerfen müsste und sein Blick wurde wieder klar. „Als diese Geschichte in Umlauf kam, war ich noch nicht am Hof des Königs, viel davon mag stimmen, aber das Ungeheuer hat wohl noch niemand gesehen. Es heißt, das Minos von Daidalos dem Baumeister ein Labyrinth  ...
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