... in der Altstadt wiederfand. Anscheinend hatte mich das alte Museum magisch angezogen, denn ich befand mich keine zwanzig Meter mehr davon entfernt. Ich ging langsamer, da es sowieso schon geschlossen haben mußte und ich mir überlegte, wann ein Bus nach Hause fahren würde, da ich keine Lust hatte bei Dunkelheit den ganzen langen Weg wieder zurückzugehen. Als ich auf der Höhe des Einganges zum Museum war, blieb ich überrascht stehen: Alles war hell erleuchtet, ich sah Leute, die geschäftig aus und ein gingen und die Tür stand weit offen. Neugierig trat ich ein und fragte „meinen“ Wärter, der zum Glück wie immer in dem Gang hinter der Tür saß, was denn heute hier los sei. Es erkannte mich sofort und sagte lächelnd: „Ah, unsere kleine Schläferin. Es ist heute eine Ausstellung. Aber wenn die Sie nicht interessiert, macht das gar nichts, denn sie findet nur in den oberen Räumen statt.“ Er zwinkerte mir zu und nachdem er sich kurz umgesehen hatte, um sich zu überzeugen, daß uns niemand zuhörte, winkte er mich mit dem Zeigefinger näher und sagte leise: „Sie müssen auch keinen Eintritt bezahlen, aber sagen Sie es niemand weiter.“ Ich bedankte mich freundlich bei ihm und ging gewohnheitsmäßig den Gang entlang zu „meinem“ Bild. Irgendwie fühlte ich mich längst nicht mehr so aufgewühlt wie die Stunden vorher. Das Bild hatte wirklich einen nicht zu leugnenden sonderbaren Einfluß auf mich. Obwohl es mir manchmal die Gedanken durcheinander wirbelte und mir bis in den Schlaf folgte, beruhigte es mich doch, sobald ich in seiner Nähe war. Ich konnte mir das nur damit erklären daß ich wußte, daß ich nur durch dieses Bild das Ende meiner geheimnisvollen Vision erfahren konnte. Ich setzte mich also auf den Stuhl und versank in der Betrachtung des Bildes. Bald kam die gewohnte Müdigkeit über mich und ich wollte mich auch nicht mehr dagegen wehren – im Gegenteil – ich sehnte michdanach, meine beängstigende Odyssee zu beenden.

Verbotene Pfade



Es war sehr dunkel, als Angelo heute das Gelände des Tempels heimlich verließ. Der Mond hatte sich hinter einer Wolkenbank versteckt und nur vereinzelt blinkte ein Stern. Niemand durfte seine Abwesenheit bemerken, er würde sonst hart bestraft werden. Es war nicht so, daß sich die Gottgeweihten niemals vom Tempel entfernen durften. Nein, sie durften ihre Freunde und Angehörigen schon besuchen, aber nur mit Genehmigung der Priester und während des Tages. Derjenige aber, den Angelo besuchen wollte, war  ...
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