... wichtig für mich.“ Ich zögerte noch, aber dann überwand ich meine Scheu und fing an zu erzählen. Als ich erst einmal begonnen hatte, sprudelten die Worte über meine Erlebnisse wie ein Wasserfall über meine Lippen und ich war froh, daß ich sie endlich jemandem erzählen konnte, den sie wirklich zu interessieren schienen. Andi, so war der Name meines neuen „alten Bekannten“, hörte fasziniert zu und unterbrach mich kein einziges Mal. Als ich mit meinem Bericht fertig war, nahm er wieder meine Hand in die seine und irgendwie wirkte er fröhlicher und ruhiger als vorher. Er sah mich ernst an und erklärte mir, daß es manch sonderbare Dinge gäbe, die sich mit dem gesunden Menschenverstand nicht erklären ließen. Daß aber unsere Welt wohl auch sehr langweilig und unromantisch wäre, wenn es nichts außer der nüchternen Realität geben würde. Wir führten danach noch eine angeregte Unterhaltung, aber er ging nie genau auf meine Fragen ein, wenn sie ihn persönlich betrafen. Als ich auf meine Armbanduhr sah war ich überrascht, wie schnell die Zeit verflogen war. Es war fast zwei Uhr früh. Andi hatte meinen Blick bemerkt und sofort erhob er sich galant und bot mir an, mich zu begleiten, falls ich wirklich schon gehen wolle. „Was heißt schon?“ fragte ich lachend und deutete auf die Kellnerin, die begann aufzuräumen und dann auf den fast leeren Raum. Die meisten Gäste hatten das Lokal bereits verlassen. Andi kam um den Tisch und bot mir seinen Arm. Mit einem amüsierten leichten Senken des Kopfes nahm ich sein Angebot an und hängte mich bei ihm ein. Er fragte mich, ob ich mit dem Wagen hier sei und ob er mich gleich hinbringen solle, oder ob ich noch ein klein wenig Zeit hätte. „Es wartet niemand zuhause auf mich.“ Sagte ich und hoffte, daß man meiner Stimme nicht anhörte, daß Enttäuschung über diesen Zustand darin mitschwang, „also kann ich mir meine Zeit einteilen wie ich will. - Oh, ich habe gelogen, mein Kater Nicky hat Anspruchauf meine Zeit, aber um diese frühe Stunde faulenzt er sowieso und vermißt mich nicht.“ Andi lächelte und meinte: „Ich will dich deinem Kater nicht allzu lange vorenthalten, nur zu einem kleinen Spaziergang durch den Park möchte ich dich noch entführen.“ Ich erklärte mich einverstanden und Arm in Arm gingen wir über die Straße und durch den romantisch beleuchteten Park. Die Nacht war lau und brachte einen Hauch des Frühlings mit sich. An den Bäumen blühte schon das erste helle Grün ...
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