... Schlauch mit Wasser zu seiner Gefangenen nach vorn, um den schlimmsten Durst zu stillen. Immer wieder sah er sich wie gehetzt um, ob nicht bereits eine Staubwolke in der dunstigen Ferne seinen Verfolger ankündigte. Erst als die Sonne bereits den Zenit überschritten hatte und von Haremhabs Bataillon immer noch nichts zu sehen war, beruhigte er sich und gelangte zu der Überzeugung, daß die Nomaden die Soldaten zwar nicht besiegt, aber zumindest lange genug aufgehalten hatten, um ihm einen sicheren Vorsprung zu verschaffen. Vorsichtshalber ritt Tutu trotzdem die Nacht hindurch. Kamele waren vorsichtiger und trittsicherer im Wüstensand als Pferde und das Risiko, daß sie sich die Beine verletzten, weitaus geringer. Auch leuchteten in der Wüsten der Mond und die Sterne so klar und hell, daß der Weg gut zu erkennen war. Nefer war viel zu schicksalsergeben und erschöpft um zu bemerken, daß Tutu von der Karawanenroute abwich. Allerdings schlug er nicht, wie von Haremhab vermutet, den Weg ins unwegsame Gelände der steinigen Wüste ein, sondern hielt sich schon bald in Richtung des Nils. Tutu war sich bewußt,daß er in der Wüste früher oder später von Haremhabs Trupp eingeholt werden würde. Die Chance, daß die erfahrenen Medjay von den Nomaden besiegt worden waren, war verschwindend gering. Haremhabs Männer hatten sicher von den Nomaden genügend Wasser und Vorräte mitgenommen, um ohne größere Pausen Tutus Verfolgung durchzuhalten. Es war auch äußerst unwahrscheinlich, daß die erfahrenen Spurenleser Tutus Fährte verlieren würden, außer ein Sandsturm käme ihm zur Hilfle. Nefers Aufmerksamkeit wurde erst erregt, als sie am Abend des zweiten Tages im Licht der untergehenden Sonne die Silhouetten von Gebäuden in der Ferne aufragen sah. Sie richtete sich etwas im Sattel vor Tutu auf und beschattete ihre Augen mit der flachen Hand. Sie leckte ihre trockenen Lippen und fragte mit heißerer Stimme: „Wo sind wir? Wohin bringst du mich?“ Tutu hatte zu seinem sadistischen Grinsen zurückgefunden und antwortete: „Wir werden noch bevor die Nacht hereinbricht Schmun erreichen, die Stadt des ibisköpfigen Weisheitsgottes Thot.“ Inzwischen hatte Nefer erkannt, daß sich der im Sonnenuntergang golden glänzende Nil zwischen ihnen und den Gebäuden der Stadt dahinwand. Tutu blickte zufrieden in dieselbe Richtung wie Nefer und fuhr fort: „In Schmun werden wir uns ein Segelschiff mieten und in Richtung Memphis reisen. Wir werden auf dem Fluß viel schneller  ...
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