... gestalten. Vorerst unterhielten sie sich also mit allem und jedem wunderbar. Als sie mal eine Weile allein an der Bar lehnten meinte Gitta leise: „Du, Karena, i muß dir no was erzähla.“ Sie hatte so leise genuschelt, daß Karena sie fragte: „Was? Was hasch gsagt? Schwätz doch a bißle lauder.“ Gitta fuhr etwas lauter fort: „I muß dir was erzähla, was Micki mir scho an dem Abend em Schuppa erzählt hat, wo mr da Klaus ond d Melinda gseha hand und Melinda d Story von ihrer Schwanger-schaft herausposaunt hat.“ Karena wandte sich Gitta zu und sah sie mit gespannter Aufmerksamkeit an. „Um was gat’s? Rück scho raus drmit!“ Gitta sprach mit gesenk-tem Blick weiter: „Hättat mr net den Streß wegs euerm Unfall bei Micki vorm Haus ghabt, hätt i s dir scho viel früher erzählt.“ „Jetzt schwätz scho endlich!!“ rief Kare-na ungeduldig. „O.K. Also, Micki hat mr erzählt, daß dr Klaus des Öfteren bei ihm anruft ond sich nach dir er-kundigt. Se schwätzat dann immer über alles Mögliche; manchmaul treffat se sich au ond daher woiß Micki, daß Melinda gar net schwanger sei kann, außer s handelt sich om Flugsamen.“ Mit nicht gerade geistreichem Blick sah Karena Gitta an und meinte: „Häh?!!“ Gitta verdrehte die Augen und erklärte: „Nix Sex! Nix schwanger! Außer Küßle ond Gelaber isch zwischa Klaus ond Melinda nix glaufa!“ Karenas Blick nahm einen beinahe verklärten Ausdruck an, als sie fragte: „Woisch des sicher?“ „Warom sollt Klaus Micki belüga? Du woisch doch, wia d Männer unteranand send; dia erzählad liaber oi Bettgeschicht zviel, wia zwenig.“ Bedächtig nickte Karena. „Des sch-demmt. Ja .... dann könnt des ja hoißa, daß er mi no mag?!“ Gitta verdrehte abermals die Augen und sagte mit Nachdruck: „Hättesch nur oimaul dein blöda Dick-kopf überwunda ond mit Klaus gschwätzt, statt d belei-digta Leberwurscht rauszhänga, hätt sich d ganza Sach scho längscht klärt.“ Nach diesen schicksalsschwangeren Worten saßen die beiden Mädchen eine lange Weile schweigend da, bis sie wieder vom Jubel und Trubel der Fete mitgerissen wurden.
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Während also die beiden Mädchen, vor allem Karena mit einem hoffnungsvollen Glanz im Blick, sich wieder präch-tig amüsierten, lief ein besorgter Micki in Schnaitheim im Schuppen auf und ab, wie ein Löwe im Käfig. Er hatte es zuhause nicht ausgehalten und war in Gittas Heimatdorf gefahren in der Hoffnung, daß die beiden Mädchen doch ...
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