Die Schlägerei
Als sie an diesem Abend – gottseidank war`s Freitag – bei Gitta auftauchte, wurde sie erpresst: Mama und Oma hatten bereits bei der Freundin angerufen und vom na-hen Hungertod Karenas berichtet. Daraufhin hatte Gitta ein Schinkenbrot gerichtet und weigerte sich standhaft, mit Karena auch nur einen Schritt aus dem Haus zu ge-hen, bevor sie dies nicht gegessen hatte. So kam es, daß Karena an diesem Tag doch noch etwas aß. Gitta wollte ins Dreary Night, da sie sich dort mit Micki verabredet hatte, was Karena weniger begeisterte, da sie befürchtete dort wieder auf Melinda und Klaus zu treffen. Gitta beru-higte sie jedoch, indem sie sagte: „Überleg doch maul! Wir sind in letschdr Zeit so oft im Dreary gwesa ond bloß a einzigs maul sind uns dia begegnet. I denk wirklich net, daß se ausgrechnat heut scho wiedr da sind.“ Gittas Vo-raussage sollte sich nur zur Hälfte bewahrheiten. Karena hatte es zuerst nicht bereut, daß sie sich doch noch hatte überreden lassen, in die Disco zu gehen. Es war viel los, die Musik war gut und an ihrem Tisch saßen eine Menge Leute. Anfangs amüsierte sie sich recht gut, bis ihr auf-fiel, daß sie einer der Typen am Tisch die ganze Zeit an-starrte. Es war der Kumpel von Wolter, dem Mann mit der Probefahrt. Irgendwann wurde es Karena zu bunt und sie fragte leicht genervt, ob er ein Paßbild wolle oder was sonst nicht mit ihr stimme. Mit beleidigtem Gesicht fragte dieser: „Was hat denn Wolter, was i nett hab.“ Und als Karena nur fragend die Augenbrauen hochzog, fuhr er mit gehässiger Stimme fort: „Wie war s letzschs Wo-chenende mit meim Kumpl im Bett?!“ Obwohl leicht ge-schockt ob des Gerüchtes, war Karena doch nicht ernst-haft überrascht. Kannte sie doch die Männer und ihre Sprüche untereinander zu Genüge. So kam es, dass sie ernst und fast ohne zu zögern entgegnete: „Bsonders gut kann r net gwesa sei, dei Kumpl, sonscht müßt i mi dran erinnra!“ Die anderen am Tisch, die sich neugierig die-sem Disput zugewandt hatten begannen zu kichern und der eifersüchtige Kumpel von Wolter verzog sich ge-kränkt. Nach dieser Geschichte hatte sich Karenas zuvor ausnahmsweise gute Laune natürlich wieder verschlech-tert. Logischerweise konnte das Schicksal es nicht damit bewenden lassen und durch die Tür kam ..... Klaus. Ka-rena starrte auf ihn und erwartete unbewußt, ...
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