... völlig geplättet. So hatten sie das sonst so desinteressiert wirkende Objekt der Begierde noch nicht erlebt. Karena bekam natürlich mit, daß Me-linda und Klaus gar nicht weit entfernt an der Bar lehn-ten und sie verpaßte auch nicht, daß Klaus sie ständig heimlich über den Barspiegel beobachtete. Mit Wonne ließ sie sich von einem Verehrer die Hand knutschen und vom anderen ein Korea nach dem anderen bezahlen. Mit vielsagenden Blicken sahen sich Gitta und Candi an, während Micki überhaupt nicht blickte, um was es ging. Den beiden Mädchen war natürlich auch aufgefallen, daß Klaus kaum einen Blick von ihrem Tisch ließ. Ihnen war klar, daß die Gute-Laune-und-Klaus-ist-mir-scheißegal-Show, die Karena hier abzog, nur dazu dienen sollte, ihm zu zeigen, wie gut sie sich ohne ihn amüsieren konnte. Anscheinend wirkte diese Methode auch nicht schlecht denn, kurz nachdem sich Karena vom hübscheren der beiden hatte nach Hause fahren lassen, verschwand auch Klaus aus der Disco. Diesmal schleifte er eine ziemlich widerwillige Melinda hinter sich her. Gitta und Candi rie-fen wenig später mit Candies Handy bei Karena an. Ers-tens, um sich zu vergewissern, daß sie gut nach Hause gekommen war. Zweitens, um ihr zu erzählen, wie sich Klaus benommen hatte. Sie erfuhren, daß Karena einige Probleme gehabt hatte, den hübschen Verehrer abzu-wimmeln. Wolter, so hieß er, hatte Karena ausführlich und sehr überzeugend aufgeklärt, daß sie unbedingt mit ihm ins Bett gehen müsse. Auf ihre erstaunte Frage, wa-rum denn das so unbedingt nötig wäre, antwortete er total überzeugt: „Weisch, mit dr Liebe isch s, wia mit de Autos.“ Nachdem Karena nur fragend und zweifelnd die Augenbrauen hochzog erklärte er weiter: „Na isch doch klar! Ehe d a Auto kaufsch machsch doch au a Probe-fahrt.“ Karena war sich nach dieser Aussage nicht sicher ob sie lachen, oder aber das weiße Wägelchen mit den blauen Lichtern oben drauf anrufen sollte. Na ja, immer-hin war dies mal eine Anmache der ganz absonderlichen Art. Schließlich beschloß sie, genauso blöd aus dem Wald herauszurufen, wie man hineingerufen hatte und antwor-tete klar und deutlich: „Ja, bei manche Autos mag des so sei, abr bei mir gilt `gekauft wie gesehen`.“ Zum Glück kam, noch bevor Wolter näher auf das Thema einsteigen konnte, Karenas Oma unbewußt zur Hilfe. Diese hatte nämlich die Motorengeräusche gehört, obwohl sie sonst sehr schlecht hörte, deswegen besorgt die Rolläden ge-öffnet und sich ...
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