Ihr Zeigefinger strich über die kleinen Schnittwunden auf ihrem linken Oberarm. „Oh Gott, ich habe damit zugeschlagen!“-
Ben strich ihr durch das zerzauste Haar. „Was hättest du anderes tun sollen? Das war Notwehr! Du hättest sonst keine Chance gehabt.“-
Ihr Gesicht wirkte unter den unzähligen Blutspritzern fast so bleich wie die weißen Wandfliesen. „Ich habe völlig die Kontrolle verloren! Verstehst du. Völlig!“ Lena brach in Tränen aus, brachte kaum noch ein Wort heraus. „Ich habe zugeschlagen. Doch es langte nicht, als die Flasche zerplatzte. Ich stieß zu, wieder und wieder. Erst später habe ich in einem Lichtblitz gesehen, was der zerbrochene Flaschenstumpf angerichtet hat.“ Sie hustete und hielt sich beide Augen zu.-
„Es war Notwehr, Lena. Das kann dir niemand streitig machen.“ Doch so richtig sicher war sich Benjamin seiner Worte nicht. „Auf alle Fälle müssen wir hier so schnell wie möglich raus.“
Wie, um seine Worte zu untermauern krachte irgendetwas Schweres gegen die Waschraumtür. „Ich gehe da nicht hinaus, vergiss es.“ Lena schniefte, während sie versuchte, sich am Waschbecken hochzuziehen. Sie ließ ihren Handteller voll Wasser laufen, um sich damit das Gesicht zu waschen.
„Komm schon!“-
Verzweifelt versuchte sie wieder die Spritzer aus dem T-Shirt zu reiben. Doch anstatt sauberer zu werden, bildeten sich nur große orange-gelbe Flecken.-
„Wir können nicht länger warten!“ Ben legte seinen Arm um ihre Hüfte und versuchte sie vom Waschbecken wegzuziehen. Doch als seine Hand ihren Körper unterhalb der Achsel berührte, zuckte sie zusammen.-
„Aua, verdammt noch mal, Benjamin, das hat höllisch weh getan.“-
„Du hast dich also doch verletzt? Entschuldige, das wollte ich nicht. Was hast du dort?“-
Lenas schmerzverzerrtes Gesicht sah ihn so verblüfft an, wie es unter den gegebenen Umständen nur möglich war. „Keine Ahnung. Bisher ist mir dort noch nichts ...
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