... werden mußte. Fasziniert betrachtete sie in der hellen Mondnacht die Zeichnungen und Hieroglyphen, die es hier in großer Menge zu bewundern gab. Die Zeit verging wie im Flug und Lena konnte es gar nicht fassen, dass ihr Traum schon endete, als Retenu ihr bedeutete, daß am Horizont schon der neue Tag heraufdämmerte. Langsam, als ob sie beide diese Nacht noch nicht beenden wollten, gingen sie nebeneinander die breite Rampe hinunter und wie von selbst stahl sich Lenas Hand in die von Retenu. Mit verschleiertem Blick sah sie zu dem rätselhaften Mann an ihrer Seite auf und wußte nicht, wie sie ihm für diesen märchenhaften Ausflug danken sollte. Hatte er ihre oft schroffen und unüberlegten Worte verziehen? Warum sonst hätte er sich wohl all die Mühe machen sollen nur um sie zu erfreuen? Es war Lena sowieso unerklärlich, mit welch geheimnisvollen Mitteln man überhaupt die Erlaubnis bekommen konnte, diesen einmaligen Tempel mitten in der Nacht, gänzlich ohne Touristenrummel, besuchen zu dürfen. Sie blickte sich noch einmal um und, ganz im Zauber dieses Augenblickes gefangen, waren für kurze Zeit Lenas sämtliche Zweifel vergessen und sie glaubte sich ihrer Gefühle zu Retenu ganz sicher zu sein. Spontan blieb sie stehen, drehte sich zu Retenu um, legte ihre Hände auf seine Schultern und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange. Mit rätselhaftem Blick schauten seine nachtdunklen Augen auf sie herab. Seine Hände hoben sich, ruhten leicht auf ihrer Taille, er neigte seinen Kopf ein wenig und sein langes Haar wehte in einer leichten Brise. Fast schien es, als ob er sie küssen wollte. Er blieb jedoch nur ganz ruhig stehen und sah weiter intensiv in ihre Augen, als ob er irgendetwas in ihrer Tiefe suchen würde. Nach einer Weile, die Lena wie eine kleine Ewigkeit vorkam, ließ er mit einem leichten Kopfschütteln seine Hände von ihrer Taille gleiten und ergriff wieder ihre Hand um den Weg fortzusetzen. Verwirrt und wieder leicht enttäuscht folgte ihm Lena.
                *
Der ganze aufregende Ausflug und die vorhergegangenen Stunden der Anreise forderten ihren Tribut und auf der Heimfahrt zum Hotel schlief Lena wie eine kleines Kind, den Kopf an Retenus Schulter gelehnt, ein. Mit warmem Blick betrachtete der dunkelhaarige Mann den rotgoldenen Scheitel und strich mit sanften Fingern über das weiche Haar. Vor dem Hotel, stieg er aus, beugte sich zurück zum Wagen, und hob Lena auf seine Arme, als ob sie überhaupt nichts wöge. Als er mit  ...
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