... und mit einem verschmitzten Lächeln öffnete er den Kofferraum des Autos und entnahm ihm ein in Seidenpapier eingewickeltes Paket. Als Lena danach greifen wollte, ließ er es stumm lachend hinter seinem Rücken verschwinden und zog sie hinter sich her durch die gläsernen Türen, über denen in leuchtenden Lettern die Inschrift „Hotel Isis“ prangte. Der Empfangschef, der hinter seiner Ebenholztheke stand, nickte nur stumm in ihre Richtung, als Retenu Lena eilig in einen Aufzug drängte. Im vierten Stockwerk stiegen sie aus und Retenu führte sie zu einer hohen dunkelholzigen Zimmertür mit einer goldenen Klinke. Triumphierend zog er einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete sie. Er mußte alles bis ins Detail vorbereitet, an alles gedacht haben. Lena betrat das Zimmer, ließ sich erschöpft auf ein wunderbar breites Bett fallen und ließ den Blick durch den exquisit eingerichteten Raum schweifen. Die Ausstattung war europäisch und sehr elegant gehalten. Die meisten Möbelstücke waren aus dunklem Ebenholz mit Elfenbeinintarsien. Lenas Augen blieben an einer großen Balkontüre hängen und, sofort wieder munter geworden, erhob sie sich von ihrem Lager und betrat durch die von Retenu, der ihrem Blick gefolgt war, bereits geöffnete Türe den kleinen Balkon. Sie konnte einen sehnsüchtigen Seufzer nicht unterdrücken, als sie auf den weit unter sich dahinfließenden schimmernden Nil sah. Im goldenen Zwielicht des späten Abends glitten alle möglichen Wasserfahrzeuge auf ihm dahin, vom kleinen Segelboot, bis zum weißschimmernden Nildampfer. Retenu war hinter sie getreten und sie spürte, wie sein warmer Atem ihren Nacken streifte. Sie konnte ein leichtes Erschauern nicht unterdrücken, konnte sich aber selbst nicht einreden, daß es ein unangenehmes gewesen wäre. Als sie sich ihm zuwandte, konnte sie in seinem Blick, der ebenfalls auf den Fluß gerichtet war, eine ähnliche Begeisterung lesen, wie die ihre. Dann versank sein Blick in ihrem und bevor sich wieder ein Schleier der Zurückhaltung über seine Augen senkte, konnte sie kurz ein undefinierbares, wildes Gefühl in ihnen aufblitzen sehen. Retenu wandte sich ab und ging ins Zimmer zurück. Lena folgte ihm zögernd, da überreichte er ihr in versöhnlicher Geste das Paket, welches er auf einer Spiegelkommode abgelegt gehabt hatte. Aufmunternd machte er ihr Zeichen, es zu öffnen. Er setzte sich auf einen zierlichen Hocker, der so gar nicht zu seiner männlichen Statur passen wollte, und wartete  ...
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