... waren auch große Kisten hier oben vertäut. Das meiste der Ladung und auch die Kajüten und die Kombüse befanden sich aber unter Deck. Wenn Mario sie – nach Ablauf ihrer halben Stunde – wieder dorthin zurück brachte, riskierte sie immer einen Blick aus ihrem kleinen Gitterfenster und sah, wie er ein anderes Mädchen aus der nächsten Kabine führte. In zermürbendem Einerlei gingen so die Tage an Lena vorüber und sie wurde immer schwermütiger.
                *
                
Eines Nachts, als schon lange Ruhe auf dem Schiff eingekehrt war, schreckte Lena von ihrer Liege hoch. Zuerst wußte sie nicht, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte, doch dann vernahm sie leise aber deutlich, wie jemand den Riegel an ihrer Tür bewegte. Ein Schatten tauchte im Rahmen auf und eine nur spärlich leuchtende Laterne wurde auf den Boden gestellt. Lena drückte sich mit dem Rücken an die Wand hinter ihrer Liege denn sie wußte, daß um diese Zeit weder Fritz noch Mario in den Kabinen der Mädchen aufzutauchen pflegten. Die Gestalt näherte sich ihrem Lager und Lena konnte einen großen grobschlächtigen älteren Mann erkennen. Unter einem schmierigen, blonden Haarschopf blickten sie lüstern kalte blaue Augen an. Noch bevor Lenas um Hilfe rufen konnte, war er mit geschmeidigen Bewegungen auf sie zugeglitten und preßte ihr eine riesige Pranke auf den Mund. Er stieß sie auf die Liege und obwohl sie sich wand wie ein Aal, war sie unter seinem Gewicht zur Wehrlosigkeit verdammt. Der Hüne lag halb auf ihr und seine freie Hand strich tastend über ihre Brüste unter dem T-Shirt, das sie zum Schlafen trug. Sein Atem beschleunigte sich erregt und Lena konnte den widerlichen Geruch nach Rum und Zigarren wahrnehmen. Mit ungeahnter Flinkheit stopfte ihr der Kerl ein Tuch in den Rachen und Lena glaubte zu ersticken. Sie war der Ohnmacht nahe aus Angst und Atemnot als er anfing ihre Beine auseinanderzudrücken. Aber plötzlich wurde sie von seinem Gewicht befreit. Sie öffnete die Augen, die sie aus Verzweiflung zusamengekniffen gehalten hatte, und sah gerade noch, wie der Blonde gegen die Kabinenwand flog. Wie ein zorniger Riesenaffe stand Mario vor ihm. Er zog den Mann am Kragen vom Boden hoch und verpaßte ihm noch ein paar deftige Ohrfeigen. „Immer wieder diese verdammten Matrosen,“ schimpfte er vor sich hin, während er den Mann unsanft nach draußen beförderte, „zu lange auf See und dann unsere Ware beschädigen wollen.“ Nachdem  ...
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